Sachsen verstärkt die Suche nach Kupfererz
Archivmeldung vom 15.05.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Suche nach Kupfer im Freistaat Sachsen wird verstärkt und auf neue Gebiete ausgedehnt. Noch in diesem Quartal will das polnisch-deutsche Unternehmen KGHM HMS Bergbau AG Berlin in einem völlig neuen Suchgebiet bei Weißwasser die ersten vier Erkundungsbohrungen vornehmen erfuhr "Freie Presse" im Sächsischen Oberbergamt in Freiberg.
Bisher konzentriert sich die Kupfer-Sondierung des internationalen Bergbau-Konsortiums Minera überwiegend auf Südbrandenburg bei Spremberg. Dort beziffern Experten die Vorkommen inzwischen auf rund 200 Millionen Tonnen Erz. Das ist deutlich mehr als noch vor einem Jahr bekannt war. Hier soll 2011 der Bau von Förderschächten beginnen. Das neue Erkundungsgebiet ist 364 Quadratkilometer groß und liegt östlich von Weißwasser bis zur Grenze nach Polen. Die Bohrungen erfolgen am Rand des Braunkohle-Tagebaus Nochten. Diese Region gilt nach Einschätzung des Oberbergamtes in Freiberg für die Suche nach dem begehrten Metall als geologisches Neuland. Dort hätten bisher noch nie Erkundungen stattgefunden, sagte Behörden-Sprecher Peter Horler. Die Kupferschiefer-Lagerstätte von Spremberg ist dagegen seit DDR-Zeiten gut bekannt und schon damals umfangreich untersucht worden. Die Sondierungen in Sachsen machten Sinn, so Horler. Sie basierten auf der berechtigten Hoffnung, dass der riesige Kupfergürtel unter Mitteleuropa, der sich von Polen bis Großbritannien erstreckt, breiter als bisher bekannt unter dem Freistaat durchläuft. Der Vorstoß in neue Kupfer-Regionen sei "sehr verheißungsvoll". Die KGHM HMS Bergbau AG sucht in Tiefen von 800 bis 1500 Metern nach dem rotbraunen Gold. Die Tochter der KGHM Polska Miedz mit Sitz in Lubin, nach eigenen Angaben achtgrößter Kupfer- und drittwichtigster Silberproduzent weltweit, hat dieses Gebiet auf die Agenda ihrer wichtigsten Ziele bis 2018 gesetzt. Das Unternehmen, an dem der polnische Staat zu über 30 Prozent beteiligt ist, rechnet noch in diesem Jahr mit ersten Bohrergebnissen.
Quelle: Freie Presse (Chemnitz)