Studie: 770.000 Haushalte erhalten Wohngeld
Archivmeldung vom 22.07.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtIn Deutschland haben im Jahr 2011 770.000 Haushalte Wohngeld erhalten. Das geht aus einer Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hervor. Der durchschnittliche Mietzuschuss betrug 2011 112 Euro im Monat, womit knapp ein Drittel der Bruttokaltmiete abgedeckt wurde.
Den weitaus größten Anteil der Wohngeldempfänger stellen Einpersonenhaushalte. Je nach Region unterscheiden sich die Höhe des Wohngeldes, die Anzahl der Wohngeldempfänger und die Struktur der Haushalte zum Teil deutlich. Rentnerhaushalte stellen den Wohnungsmarktexperten zufolge fast die Hälfte der Wohngeldempfänger. In mehr als 90 Prozent dieser Rentnerhaushalte lebt nur eine Person. Über 90.000 Rentner mit Wohngeldbezug leben zudem in einem Alten- oder Pflegeheim.
Studie: Hohe Mieten lassen Armutsrisiko steigen
Der Lebensstandard einkommensschwacher Familien sinkt wegen hoher Mieten in vielen Städten unter Hartz-IV-Niveau. Das ergab eine Studie im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung. Vor allem Familien mit geringem Einkommen stehen demnach nach der Mietzahlung finanziell unter Druck. Dies beziehe sich nicht nur auch Hartz-IV-Empfänger, sondern auch auf jene Geringverdiener, die nur 60 Prozent des ortsüblichen Durchschnittslohnes bekommen würden.
In 60 der 100 größten deutschen Städte habe eine einkommensschwache Familie demnach mitunter weniger als die Hälfte des Hartz-IV-Satzes zur Verfügung. In Jena bleiben einer Familie mit zwei Kindern laut der Studie nach Überweisung der Miete rechnerisch nur 666 Euro pro Monat. Das verfügbare Einkommen liegt demnach 43 Prozent unter der staatlichen Grundsicherung, auf die eine vergleichbare Familie ohne Erwerbseinkommen Anspruch hat und die bundesweit einheitlich 1.169 Euro beträgt. Ähnliche Auswirkungen haben die hohen Wohnkosten in Frankfurt/Main, Freiburg und Regensburg.
Quelle: dts Nachrichtenagentur