LKA-Direktor Frank Hoever: Fall Bergisch Gladbach wohl größer als Fall Lügde
Archivmeldung vom 25.11.2019
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Freigeschaltet durch André OttExperten des nordrhein-westfälischen Landeskriminalamtes (LKA) gehen davon aus, dass der Missbrauchsfall "Bergisch Gladbach" größer ist als der "Fall Lügde". "Wenn so viele Chatteilnehmer und Gruppen da sind, kann man davon ausgehen, dass das sichergestellte Datenmaterial größer ist als im Fall Lügde. Das sind immense Datenmengen", sagte LKA-Direktor Frank Hoever der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
Der Leiter des Cybercrime-Kompentenzzentrums beim LKA, Sven Schneider, ergänzte: "Ich denke auch nicht, dass der Fall Bergisch Gladbach ein Einzelfall gewesen ist. Die Täter müssen sich ja austauschen, um an Bildmaterial zu kommen und Gleichgesinnte zu finden. Und das funktioniert in erster Linie über Foren im Internet und über Messenger-Dienste."
Hoever und Schneider machen sich dafür stark, künftig computergeneriert Fakebilder von Kindern verwenden zu dürfen, um in die Chats der Täter aufgenommen zu werden. "Ich würde das sehr begrüßen. Das wäre die Eintrittskarte in Straftäterkreise. Eine entsprechende Ermächtigung wäre enorm wichtig für die Ermittlungen. Wenn wir selber Material einbringen könnten in die Chats, würden deutlich mehr Fälle ans Licht kommen", sagte Hoever der "Rheinischen Post".
Quelle: Rheinische Post (ots)