Sigmar Gabriel will Dienstwagen stärker besteuern
Archivmeldung vom 13.10.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZur Senkung des Benzinverbrauchs in Deutschland verlangt Bundesumweltminister Sigmar Gabriel auch Änderungen im Unternehmenssteuerrecht. "Wir wollen die Absetzbarkeit von Kraftstoffkosten oberhalb der künftigen CO2-Grenzwerte der EU reduzieren", sagte Gabriel in einem Interview mit dem Greenpeace Magazin.
Experten kritisieren seit Jahren, dass nach deutschem Recht die
Kosten für Dienstwagen unbegrenzt von der Steuerpflicht abgezogen
werden dürfen. Auch deshalb sind gewerblich genutzte Fahrzeuge von
Unternehmen oder Freiberuflern überdurchschnittlich stark
motorisiert. Inzwischen sind mehr als die Hälfte aller Neuzulassungen
in der Bundesrepublik Dienstwagen, im Luxussegment (z.B. Audi A8 oder
7er BMW) liegt der Anteil von Privatkunden bei weniger als 20
Prozent. Weil die Fahrzeuge oft nach wenigen Jahren weiterverkauft
werden, treiben sie den gesamten Flottenverbrauch in der
Bundesrepublik in die Höhe.
"Mir ist völlig egal, welches Unternehmen und welcher Freiberufler sich welches Auto leistet", sagte Gabriel. "Ich bin kein grundsätzlicher Gegner von Porsche Cayenne oder Mercedes S-Klasse. Ich bin allerdings dagegen, dass die so viel Kraftstoff verbrauchen und C02 ausstoßen und dass wir das steuerlich fördern. Den C02-Ausstoß kann man heute auch bei großen Fahrzeugen senken, mit Hybrid-Motoren zum Beispiel." Vor konkreten Maßnahmen müsse man aber die Gesetzgebung der EU zu künftigen Grenzwerten für den C02-Ausstoß von Neuwagen abwarten.
Quelle: Pressemitteilung Greenpeace Magazin