Folter-Prozess Burbach: Staatsanwaltschaft bot Deal an
Archivmeldung vom 07.11.2018
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Freigeschaltet durch André OttKöln. Vor dem Prozess um Misshandlungen in dem nordrhein-westfälischen Flüchtlingsheim Burbach strebte die Staatsanwaltschaft Siegen einen Deal an. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" unter Berufung auf einen der Verteidiger berichtet, trafen sich alle Prozessbeteiligten vor einem Jahr zu einem Vorgespräch.
In der Zusammenkunft am 20. November 2017 habe der für die Anklage zuständige Oberstaatsanwalt den Verteidigern ein Angebot gemacht: "Nach einem Geständnis bot der Ankläger an, die unterschiedlich gelagerten Fälle gegen eine Geldstrafe oder im Höchstfall gegen Bewährungsstrafen zu den Akten zu legen", so der Hagener Rechtsanwalt Ihsan Tanyolu. Bis auf sechs hätte alle seine Kollegen die aus prozessökonomischen Gründen erfolgte Offerte abgelehnt. Die geständigen Angeklagten müssen sich in einem zweiten Prozess im Januar verantworten. Tanyolu vertritt in dem Verfahren einen mitangeklagten Sozialarbeiter.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)