Radfahren im Winter: Über 60 Prozent verzichten
Archivmeldung vom 21.12.2019
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Freigeschaltet durch André OttRadfahren im Winter: Für 61 Prozent der Deutschen ist Radeln in der kalten Jahreszeit kein Thema, wie eine Umfrage des ADAC unter 4000 Personen zeigt. Als Hauptgründe für den Verzicht nennen die Befragten Schnee, Matsch und niedrige Temperaturen. Diejenigen, die trotzdem in die Pedale treten, sind hauptsächlich von schlecht geräumten und gestreuten Radwegen genervt.
Jeder zweite dieser Abgehärteten fürchtet demzufolge einen Sturz wegen Glätte. Ein besserer Winterdienst könnte helfen, denn bisher radeln nur acht Prozent der Bevölkerung an mindestens drei Tagen pro Woche. Von Kälte fühlt sich nur jeder Zehnte beeinträchtigt.
Was noch auffällt: Je nach Wohnumfeld variieren die Ergebnisse der Befragung. So fahren im Winter in Städten mehr Menschen regelmäßig mit dem Rad als am Stadtrand - und dort mehr als auf dem Land. Wer im Winter das Radfahren einstellt, benutzt als Städter ersatzweise öffentliche Verkehrsmittel. Landbewohner weichen in der kalten Jahreszeit eher auf das Auto aus.
"Unsere Umfrage zeigt ein großes Potenzial für mehr Radverkehr im Winter", sagt Stefan Gerwens, Leiter des Ressorts Verkehr im ADAC, "Voraussetzung dafür ist allerdings ein verstärkter Winterdienst." Winterdienst ist eine Aufgabe der Kommunen. Eine Schneeräumpflicht besteht auf innerörtlichen Radwegen, allerdings nur nachrangig und nach Bedarf. Eine Streupflicht dagegen besteht nur auf verkehrswichtigen und gefährlichen Abschnitten. Hierzu zählen i.d.R. das städtische Hauptradwegenetz, Radschnellwege und Fahrradstraßen.
Die Empfehlungen des Verkehrsexperten:
- Den Winterdienst für das Hauptradwegenetz lückenlos durchführen
- Die Radwege möglichst gut räumen, damit minimale Streumengen ausreichen, um Glätte zu bekämpfen
- Restglätte mit Salzlösung bekämpfen
Quelle: ADAC (ots)