Drei Viertel der Abiturienten bundesweit gingen nur zwölf Jahre zur Schule
Archivmeldung vom 27.08.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKnapp drei Viertel der Abiturienten bundesweit haben in diesem Jahr ihr Abitur nach zwölf Schuljahren abgelegt. Das ergab eine Umfrage der "Rheinischen Post" bei allen Bundesländern.
Demnach erlangten 2016 deutschlandweit rund 315.000 Abiturienten ihre allgemeine Hochschulreife bereits nach zwölf Schuljahren, nur etwa 117.000 Abiturienten erhielten die Hochschulreife nach 13 Jahren. Allerdings deutet sich eine Trendwende an: Von den Anfängern an weiterführenden Schulen starten nur noch 64 Prozent in einer Schulform, die das zwölfjährige Abitur vorsieht. Damit wird im Vergleich zu heute künftig ein kleinerer Anteil an Schülern das verkürzte Abitur machen. In absoluten Zahlen: Aus 14 Bundesländern wechselten 206.000 Schüler zu einer Schule, in der das Abitur in der zwölften Jahrgangsstufe abgelegt wird. 112.000 Kinder gingen auf eine Schule, die erst in der 13. Jahrgangsstufe die Abiturprüfung vorsieht. Bis auf Schleswig-Holstein und Sachsen lieferten alle Bundesländer die entsprechenden Daten.
Eine Debatte um die Schulzeit für Abiturienten gibt es seit der Wiedervereinigung. Thüringen und Sachsen blieben nach der Wende beim zwölfjährigen Abitur. Bis auf Rheinland-Pfalz führten es die übrigen Bundesländer im vergangenen Jahrzehnt ein. Die Reform ist bis heute allerdings hoch umstritten. Niedersachsen beschloss im vergangenen Jahr sogar die komplette Rückkehr zum G9-System, die in diesem Schuljahr umgesetzt wird.
Quelle: Rheinische Post (ots)