Zeitung: Betrugsverdacht im Grand Hotel Heiligendamm
Archivmeldung vom 11.07.2013
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.07.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNeuer Wirbel um das ehemalige G 8-Hotel im Landkreis Rostock: Die Käufer aus Berlin sollen gefälschte Finanzierungsgarantien vorgelegt haben. Die Staatsanwaltschaft Rostock ermittelt gegen die neuen Eigentümer des Grand Hotels in Heiligendamm. "Es geht um den Anfangsverdacht des banden- und gewerbsmäßigen Betruges", bestätigte Holger Schütt, Sprecher der Staatsanwaltschaft, der OSTSEE-ZEITUNG (Freitags-Ausgabe).
Nach Informationen der OZ wird den Berliner Investoren - einem Konsortium bestehend aus der Palladio AG sowie der De&De Holding GmbH - vorgeworfen, in den Verkaufsverhandlungen gefälschte Finanzierungsnachweise vorgelegt zu haben. "Es gibt berechtigte Zweifel an der Zahlungswillig- und auch der Zahlungsfähigkeit der Investoren", so Schütt. Den entscheidenden Hinweis sollen die Fahnder aus der Landesregierung bekommen haben. Das Wirtschaftsministerium in Schwerin soll bereits vor gut drei Wochen Anzeige gegen die Investoren erstattet haben. Ein Verkauf des insolventen, ehemaligen G 8-Hotels an der Ostsee dürfte damit wieder in noch weitere Ferne gerückt sein. "Wir ermitteln bislang gegen insgesamt sechs Beschuldigte", so Staatsanwalt Schütt. Bereits am Mittwoch durchsuchten Fahnder aus Rostock und des Berliner Landeskriminalamtes mehrere Büros und auch Wohnräume der Beschuldigten in der Bundeshauptstadt. "Wir haben umfangreiche Unterlagen und Dokumente sichergestellt, die jetzt ausgewertet werden", so Schütt. Im Fokus der Fahnder stehen Führungskräfte der beteiligten Unternehmen, aber auch ein Notar aus Berlin. Schütt: "Dem Notar wird vorgeworfen, den übrigen Beschuldigten zur Vorlage bei den Kaufverhandlungen eine falsche Finanzierungsbestätigung erstellt zu haben." Zu den Namen der Beschuldigten sagt die Staatsanwaltschaft nichts.
Quelle: Ostsee-Zeitung (ots)