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Arbeitssoziologe Bosch fordert Dekrete zur Tarifbindung gegen Altersarmut

Archivmeldung vom 06.09.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.09.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

In der aktuellen Rentendebatte hat sich der Arbeitssoziologe Gerhard Bosch gegen die Rente mit 70 ausgesprochen. "Die Rente mit 70 ist eine von Akademikern erfundene Kopfgeburt", sagte der Professor der Uni Duisburg-Essen gegenüber der Tageszeitung "neues deutschland". Das anhaltende Erschrecken der Bevölkerung über die Rente mit 67 würde ignoriert.

Die Debatte sei ein strategischer Erfolg der Wirtschaftsliberalen. Sie verenge Rentenpolitik auf die Stellschraube Eintrittsalter. Um Altersarmut zu verhindern, müssten die Löhne durch Tarifbindung erhöht werden. Deshalb solle die Regierung notfalls per Dekret Tarifverträge für allgemeinverbindlich erklären.

Auch Gustav Horn, Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung, äußerte sich kritisch: "Man glaubt mit der Rente mit 70 sich aller Probleme zu entledigen. In Wirklichkeit verschärft man Altersarmut sogar." Er forderte, den Riesterzuschlag auslaufen zu lassen und mit frei gewordenen Mitteln die gesetzliche Rente zu stärken. Er plädierte außerdem für eine Mindestrente und die Anhebung des Rentenniveaus.

Quelle: neues deutschland (ots)

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