Deutsche Marine testet verbesserte See- und Luftraumüberwachung
Archivmeldung vom 12.06.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWer während der Kieler Woche seinen Blick über die Förde schweifen lässt, wird auf der Mole des Marinearsenals Kiel einen Bundeswehr-Lkw mit einem großen Radar sowie zwei große Container mit einem Radar und zahlreichen bis zu zwölf Meter hohen Antennen sehen.
Vom 15. bis 25. Juni wird dort das sogenannte LEXXWAR-System ("Longterm Experimental Setup For Asymmetrics Warfare") getestet. "Frei übersetzt handelt es sich um die Stammzelle künftiger Schutzsysteme gegen asymmetrische und terroristische Bedrohungen", sagt Fregattenkapitän Uwe Ziewitz vom zuständigen Marineamt aus Rostock. Marine will mit dem Projekt überprüfen, wo die Grenzen der See- und Luftraumüberwachung liegen. Da während der Kieler Woche unzählige Wasser- und Luftfahrzeuge unterwegs sind, bietet sich dieses Großereignis für eine Testreihe an. Mit diesem Radar werden die Fahrzeuge erfasst und als Punkte auf einem Bildschirm dargestellt. In den neun Tagen wird geprüft, wie viele Objekte maximal erfasst werden können und ab welchem Fahrzeugaufkommen das Radarsystem eventuell überlastet ist.
Sicherheit ist gewährleistet
Das Radarsystem besteht aus einem Luftraumüberwachungsradar (LÜR) des Heeres und einem LEXXWAR-System der Marine. Das Radar wird nur über die Förde abstrahlen. Für Anwohner und Besucher der Kieler Woche besteht keine Gefahr. "Es handelt sich um Radarstrahlen, wie sie von jedem Schiffsradar benutzt werden", sagt Ziewitz. Das System wird vom 15. bis 19. Juni aufgestellt und überprüft. Dann werden bis zum 23. Juni Daten an der Mole des Arsenals Kiel und vom 24. bis 25. Juni an der Mole des Munitionsdepots Jägersberg gesammelt. Wenn die Tests erfolgreich sind, kann das System zu einer besseren Luft- und Seeraumüberwachung in der Bundeswehr beitragen. Sei es zur Seenotrettung oder zur Abwehr von asymmetrischen und terroristischen Bedrohungen. Damit wird auch die Sicherheit der eigenen Soldaten im Einsatz weiter verbessert.
Quelle: Deutsche Marine (Florian Mitschka und Detlef Struckhof)