Einsatzbereitschaft bei Bundeswehr-Waffensystemen verbessert
Archivmeldung vom 09.06.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.06.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDie weitgehende Stillegung des öffentlichen Lebens durch den Coronavirus hat bei der Bundeswehr die Einsatzfähigkeit der Waffensysteme verbessert. Durch verbesserte Planung habe sich die Einsatzbereitschaft Anfang des Jahres bereits bis zu zehn Prozent verbessert, heißt es in dem Quartalsbericht zur materiellen Einsatzbereitschaft der Bundeswehr, über den die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" berichten.
"Die Monate März/April 2020 setzen diesen Trend weiter fort, leider bisher auch durch die ersten Auswirkungen der Covid-19-Pandemie beeinflusst, da weniger Ausbildungen und Übungen in den Einheiten und Verbänden zu einem geringen Nutzungs- und Nachfrageverhalten der jeweiligen Hauptwaffensysteme führten", heißt es in dem Bericht. Es habe unter anderem mehr Zeit gegeben, um Reparaturen durchzuführen, berichtet das RND unter Berufung auf Bundeswehr-Kreise.
Für die Funktionsfähigkeit und Einsatzbereitschaft der 68 Hauptwaffensysteme zieht der Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn, in dem Bericht eine gemischte Bilanz. Insgesamt gebe es eine positive Entwicklung.
Die Einsatzbereitschaft habe "in den vergangenen sechs Monaten leicht zugenommen und liegt bei knapp über 70 Prozent". Allerdings sei diese Zahl "aufgrund der großen Streuung zwischen den einzelnen Waffensystemen nicht zufriedenstellend", so der Bericht. So könnten fabrikneue ungeschützte Lkw zu über 90 Prozent eingesetzt werden. Von den Hubschraubern stünden jedoch nur weniger als die Hälfte zum sofortigen Einsatz zur Verfügung.
Die Quote liege hier bei 40 Prozent. Gut entwickelt habe sich die Einsatzbereitschaft beim Kampfpanzer Leopard, die "endlich wieder bei über 70 Prozent" liege.
Für den Eurofighter wird die Quote mit 60 Prozent angegeben, was der Generalinspekteur ebenfalls positiv bewertet. Auch beim bislang sehr fehleranfälligen Transportflugzeug A400M habe es eine "Erhöhung der Fähigkeiten und der Verlässlichkeit" gegeben. Zudem seien beim A400M "die Flugstunden seit 2017 vervierfacht" worden. Nach wie vor stark verbesserungswürdig sei die Einsatzbereitschaft des Schützenpanzers Puma, der Betriebsstofftransporter der Marine sowie von mobilen Sanitätseinrichtungen, heißt es in dem Bericht weiter. Die Pandemie könnte aber laut Bundeswehr auch negative Auswirkungen auf die Einsatzbereitschaft haben. Für den Bereich der Marine heißt es in dem Bericht, es sei damit zu rechnen, "dass es im Bereich der Instandsetzungs- und Zulieferindustrie zu Einschränkungen kommen kann". Dies würde "einen negativen Einfluss auf den zeitgerechten Abschluss von Werftliegezeiten nach sich ziehen". So habe sich die Ablösung einer Korvette im UN-Einsatz zur Überwachung der Küsten des Libanon verzögert.
Quelle: dts Nachrichtenagentur