Bericht: Mutmaßlicher Magdeburg-Täter kontaktierte Islamkritiker
Im November dieses Jahres hat sich der mutmaßliche Täter von Magdeburg an den islamkritischen Politikwissenschaftler Hamed Abdel-Samad gewandt. Das berichtet die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf die entsprechenden Nachrichten.
Darin fordert er Abdel-Samad auf, die Unterstützung für die Organisation
Säkulare Flüchtlingshilfe einzustellen. "Denn bald werde ich etwas tun,
das die korrupte Organisation zum Gesprächsthema der Welt machen wird",
zitiert die Zeitung aus einer Nachricht vom 21. November.
Abdel-Samad
sagte der "Welt am Sonntag" dazu: "Die Welt wird immer verrückter. Was
mich richtig ärgert, sind die Reaktionen von rechts und links."
Jede
Seite versuche, die Tat für sich zu vereinnahmen. "Auch ein Säkularer
kann in einer Phase der Verwirrung Motive und Strategien der Terroristen
und Islamisten verwenden, um maximale Aufmerksamkeit zu erregen. Er hat
als Nachahmer den Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt im Jahr
2016 kopiert und für eine Sache genutzt, die nur in seinem Kopf
passiert: Die angebliche Verfolgung von Säkularen inklusive ihm durch
die Bundesregierung und Justiz", so der Politikwissenschaftler.
Wie
die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf die Asylakte des mutmaßlichen
Täters weiter schreibt, wurde der Täter in Al Hafouf, einer Großstadt im
Osten von Saudi-Arabien geboren. Im März 2006 sei er nach Deutschland
eingereist.
Zuerst sei die Hamburger Ausländerbehörde zuständig
gewesen, ab 2020 der Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt. Hier habe Al-A.
gelebt, bis zuletzt in der Kreisstadt Bernburg. 2011 hatte al-A. laut
Zeitung einen Aufenthaltstitel zur Ausübung einer Beschäftigung
erhalten. Er sei gelernter Arzt, habe Sprachkenntnisse in Arabisch und
Englisch. Im April 2023 habe er einen unbefristeten Aufenthaltstitel
erhalten.
Der mutmaßliche Attentäter arbeitete laut der "Welt am
Sonntag" im Maßregelvollzug mit suchtkranken Gefangenen. Demnach war er
dort vor der Tat vier Wochen lang krankgeschrieben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur