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Evangelische Kirche befürchtet Einsamkeit diese Weihnachten

Archivmeldung vom 30.10.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.10.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: uschi dreiucker / pixelio.de
Bild: uschi dreiucker / pixelio.de

In der evangelischen Kirche wächst die Sorge vor einer verbreiteten Vereinsamung in den Gemeinden um die Weihnachtszeit in diesem Corona-Jahr. "Das alte Problem der Einsamkeit zu Weihnachten droht in diesem Jahr zu eskalieren", sagte Ralf Meister, Bischof der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, der "Welt". "Das weiß auch jede Pastorin, jeder Pastor, jede Gemeinde."

Es werde also ganz neue Formen von Telefonketten geben müssen. "Das wird auch schon vorbereitet, und genauso wird überall darüber nachgedacht, welche Möglichkeiten von Besuchen es geben wird." Zu Ostern sei vielerorts schon sehr viel geleistet worden, sagte Meister. "Die Nachbarschaftshilfe wurde da fast zu so etwas wie einer großen sozialen Bewegung im Land. Ich bin mir sicher, dass es in diesem Jahr zu Weihnachten wieder so sein wird, und die Kirchengemeinden werden viel dazu beitragen."

Meister äußerte auch die Befürchtung, dass die corona-bedingten Einschränkungen bei Gottesdiensten den ohnehin schon verzeichneten Besucherschwund beschleunigen könnten. "Das ist eine Befürchtung. Genährt wird sie durch die historische Erfahrung, dass es mit wachsender Dauer einer Krise zur Gewöhnung an Lebensweisen unter Krisenbedingungen kommt." Wenn das auch dieses Mal der Fall sei, "dann könnte irgendwann bei der Bereitschaft zu Gottesdienstbesuchen dasjenige als Normalität empfunden werden, was durch die Coronakrise entstanden ist". Allerdings gebe es seit diesem Jahr sehr viele neue und vielseitige digitale Angebote für gottesdienstliche Formen im Internet, die durchaus nachgefragt würden - "auch von Menschen, die unsere klassischen Gottesdienste nur selten oder gar nicht besucht haben".

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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