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Schreiben an "nd": Mutmaßliches Mitglied Burkhard Garweg kritisiert "Attentatspolitik" der RAF

Archivmeldung vom 07.03.2025

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.03.2025 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Ein Linkshänder beim Schreiben
Ein Linkshänder beim Schreiben

Foto: Wdwdbot
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der wegen mutmaßlicher Mitgliedschaft in der "Roten Armee Fraktion" gesuchte Burkhard Garweg reflektiert in einem Schreiben, das "nd" exklusiv vorliegt, sehr kritisch die Politik der RAF.

"Ich sehe in der Geschichte der RAF Mut und Entschlossenheit, etwas zu wagen, zu riskieren", schreibt Garweg, stellt aber auch kritisch fest: "Zweifellos gab es Momente der Schwäche im Kampf der RAF und politische Entscheidungen, die falsch waren. Es gab auch Momente, in denen der moralische Kompass der Revolution nicht den geschichtlichen Moment bestimmte."

Erstmals äußert sich damit ein untergetauchter Beschuldigter kritisch zur Geschichte der RAF und will damit eine Debatte über Perspektiven für linke Politik der Gegenwart anstoßen. Nach dem 56-jährigen Burkhard Garweg wird international gefahndet.

Seine Kritik bezieht sich auf eine Zeitspanne, die mit der 1977 einsetzenden "Attentatspolitik" der RAF begann und bis etwa 1990 dauerte. Dahinein fällt die Entführung und Erschießung von Hans-Martin Schleyer 1977, in der sich laut Garweg die RAF "von den sozialrevolutionären und klassenkämpferischen Aspekten [...] des revolutionären Kampfes zu lösen" begonnen habe. In diese Zeit fällt auch die Erschießung von Gerold von Braunmühl im Jahr 1986. In dieser Phase der "militaristischen Aktionen", so Garweg, sei die RAF "vollkommen isoliert" gewesen und "stand ohne Basis da".

Garweg schreibt weiter, diese Kritik an der RAF sei wichtig, um "Rückschlüsse für die Kämpfe der Zukunft ziehen zu können". In der aktuellen, von Krieg und ökologischer Zerstörung bedrohten Lage sieht er eine Chance für neue, transformative Kämpfe. Sein Brief endet mit der Forderung nach Freilassung seiner Mitstreiterin Daniela Klette, die seit ihrer Festnahme vor einem Jahr in der JVA Vechta einsitzt. Am 25. März beginnt der Gerichtsprozess gegen sie.

Das Schreiben von Burkhard Garweg ist in der Ausgabe "nd.Die Woche " vom 7. März und vollständig auf der nd-Webseite unter dem Link https://dasnd.de/garweg dokumentiert.

Quelle: nd.DerTag / nd.DieWoche (ots)

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