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Benzin in NRW günstiger als im Rest Deutschlands

Archivmeldung vom 22.06.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.06.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: berlin-pics  / pixelio.de
Bild: berlin-pics / pixelio.de

Nirgends in Deutschland ist Benzin der Sorte Super E5 derzeit günstiger als in Nordrhein-Westfalen. Auch Diesel ist nur im benachbarten Rheinland-Pfalz preiswerter als in NRW. Das ergibt eine aktuelle Bestandsaufnahme der bundesweiten Spritpreise des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), über die die "Rheinische Post" in ihrer Donnerstagausgabe berichtet.

Demnach ist der Diesel derzeit in Brandenburg und Berlin am teuersten. Für Super E5 bezahlen Autofahrer in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg die höchsten Preise. Das Institut hat die Literpreise an den Zapfsäulen zum Stichtag 12. Juni bundesweit untersucht - zehn Tage vor Beginn der Sommerferien im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen an diesem Donnerstag. Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine vor einem Jahr haben sich die Weltmärkte für Kraftstoffe wieder beruhigt, so das Institut.

Mitte Juni hat der Liter Diesel im Bundesdurchschnitt laut IW 1,573 Euro gekostet, der Liter Super E5 1,853 Euro. Diesel liege damit gut 22 Prozent unter dem Vorjahresniveau, Superbenzin um knapp acht Cent, so das Institut. Betrachte man die einzelnen Bundesländer, ergäben sich große regionale Unterschiede. "Pauschal gesagt gilt für angehende Inlandsurlauber in Nordrhein-Westfalen, dass sie zu Hause weniger an der Tankstelle bezahlen müssen als in den Bundesländern mit beliebten Urlaubsorten", heißt es in der Studie. Beim Diesel gebe es ein eindeutiges Ost-West-Preisgefälle: Im Westen Deutschlands - neben NRW gilt dies auch für das Saarland und Rheinland-Pfalz - sei der Diesel-Kraftstoff um bis zu vier Cent günstiger als in den östlichen Bundesländern. Bei Superbenzin E 5 dagegen fällt ein Süd-Nord-Gefälle auf: In Bayern und Baden-Württemberg mussten Mitte Juni im Schnitt um knapp vier Cent höhere Preise bezahlt werden als in NRW oder in den nördlicheren Bundesländern.

Das Institut erklärt die Preisunterschiede aber vor allem mit der räumlichen Struktur der Mineralölindustrie in Deutschland. Die ostdeutschen Raffinerien in Leuna und Schwedt seien vollständig von russischem Rohöl abhängig gewesen, das wegen des Ukraine-Krieges jetzt nicht mehr fließt. Schwedt sei nun auf teure Öl-Anlieferungen aus den Häfen Danzig und Rostock oder kasachisches Pipeline-Öl angewiesen. Nordrhein-Westfalen dagegen werde über den Hafen Rotterdam mit Rohöl versorgt, unter anderem mit Nordseeöl. Daher sei die Mineralölwirtschaft im Westen "zu den wenigsten Umstellungen in ihren Lieferketten gezwungen", so das Institut. Das mache sich positiv an den Zapfsäulen bemerkbar.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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