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Haushalte zahlten im 2. Halbjahr 2020 durchschnittlich 31,16 Cent je Kilowattstunde Strom

Archivmeldung vom 01.04.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.04.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die privaten Haushalte in Deutschland haben im 2. Halbjahr 2020 im Durchschnitt 31,16 Cent je Kilowattstunde Strom gezahlt. Erdgas kostete die Verbraucherinnen und Verbraucher durchschnittlich 6,12 Cent je Kilowattstunde. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, fielen die Strompreise damit gegenüber dem 1. Halbjahr 2020 um 2,4 %, die Erdgaspreise stiegen dagegen um 2,2 %.

Haushaltspreise für Strom stark abhängig vom Jahresverbrauch

Abhängig von ihrem Jahresverbrauch zahlten die privaten Haushalte sehr unterschiedliche Strompreise: Bei einem Jahresverbrauch von weniger als 1 000 Kilowattstunden kostete die Kilowattstunde Strom im 2. Halbjahr 2020 durchschnittlich 44,20 Cent, ab einem Verbrauch von 15 000 Kilowattstunden nur 25,23 Cent.

Die Privathaushalte profitierten im 2. Halbjahr vor allem von der befristeten Senkung des Mehrwertsteuersatzes. Aber auch ohne Berücksichtigung der Mehrwertsteuer sanken die durchschnittlich gezahlten Preise für Strom für fast alle Verbrauchsgruppen. Für Haushalte mit einem Jahresverbrauch von weniger als 1 000 Kilowattstunden sanken die Preise ohne Mehrwertsteuer gegenüber dem 1. Halbjahr um 4,8 %. Verantwortlich für diese Entwicklung sind die gestiegenen Verbräuche der Haushalte im Jahr 2020, denn aufgrund mengenunabhängiger Preisbestandteile, wie des Grundpreises für einen Stromanschluss, sanken die Durchschnittspreise je Kilowattstunde.

Im Vorjahresvergleich stiegen die Strompreise im 2. Halbjahr 2020 für alle Haushalte im Durchschnitt um 4,1 %. Ohne Berücksichtigung der Mehrwertsteuer lagen die Preise 6,8 % über denen des Vorjahreszeitraums.

Haushaltspreise für Erdgas steigen aufgrund sinkenden Verbrauchs

Auch die Durchschnittspreise für Erdgas unterscheiden sich erheblich je nach Jahresverbrauch. So zahlten private Haushalte mit einem Jahresverbrauch unter 20 Gigajoule 8,31 Cent je Kilowattstunde, mit einem Verbrauch von über 200 Gigajoule dagegen nur 5,33 Cent je Kilowattstunde.

Bei den Erdgaspreisen profitierten die Haushalte im 2. Halbjahr 2020 ebenfalls von dem vorübergehend gesunkenen Mehrwertsteuersatz. Wie saisonal üblich sanken die Erdgasverbräuche der Haushalte in der zweiten Jahreshälfte gegenüber der ersten - im Gegensatz zum Stromverbrauch. Aufgrund der mengenunabhängigen Preisbestandteile stiegen somit die Durchschnittspreise je Kilowattstunde Erdgas. Nur bei Haushalten mit mehr als 200 Gigajoule Jahresverbrauch überwog der Effekt der Mehrwertsteuer, sodass hier die Preise um 0,7 % sanken.

Gegenüber dem 2. Halbjahr 2019 stiegen die Erdgaspreise im 2. Halbjahr 2020 deutlich. Für alle Haushalte lagen die Preise 5,0 % über den Preisen des Vorjahres, ohne Berücksichtigung der Mehrwertsteuer lag der Anstieg bei 7,8 %.

Preise für Nicht-Haushaltskunden entwickeln sich uneinheitlich

Nicht-Haushaltskunden (zum Beispiel Unternehmen oder Behörden) zahlten im 2. Halbjahr 2020 für Strom ohne Mehrwertsteuer und andere abzugsfähige Steuern durchschnittlich 15,08 Cent je Kilowattstunde. Das waren 1,3 % mehr als im 1. Halbjahr 2020. Dabei unterschieden sich die Preissteigerungen für die Verbrauchsgruppen erheblich: Bei einem Jahresverbrauch von weniger als 20 Megawattstunden stiegen die Durchschnittspreise um 1,2 %, bei einem Jahresverbrauch ab 150 Gigawattstunden stiegen die Preise deutlich um 14,0 %. Bei den Preisen dieser Großverbraucher zeigt sich deutlich die Strompreisentwicklung an den Energiebörsen, deren Preise in der zweiten Jahreshälfte ebenfalls stark zulegten.

Gegenüber dem 2. Halbjahr 2019 zahlten Nicht-Haushaltskunden im 2. Halbjahr 2020 im Durchschnitt 9,8 % mehr für Strom ohne Mehrwertsteuer und andere abzugsfähige Steuern. Für Großverbraucher mit über 150 Gigawattstunden und mehr fielen die Preise dagegen im Vorjahresvergleich um 4,6 %.

Für Erdgas zahlten Nicht-Haushaltskunden im 2. Halbjahr 2020 durchschnittlich 2,67 Cent je Kilowattstunde ohne Mehrwertsteuer und andere abzugsfähige Steuern. Damit war Erdgas für sie 2,9 % günstiger als im 1. Halbjahr 2020. Die Durchschnittspreise entwickelten sich hier für die Verbrauchsgruppen uneinheitlich. Für Nicht-Haushaltskunden mit einem Jahresverbrauch von weniger als 1 000 Gigajoule sanken die Preise um 0,7 %, dagegen stiegen die Preise für Verbraucher mit einem Jahresverbrauch über 4 Millionen Gigajoule um 4,1 %.

Im Vergleich zum 2. Halbjahr 2019 fielen die Erdgaspreise für alle Nicht-Haushaltskunden im 2. Halbjahr 2020 deutlich um 15,2 %. Die hohe Veränderung resultiert allerdings vor allem aus unterschiedlichen Verbrauchsmengen und nicht aus tatsächlichen Preisveränderungen. So fielen zwar auch die Preise für die meisten Verbrauchsgruppen gegenüber dem Vorjahr, etwa bei einem Verbrauch von 4 Millionen Gigajoule und mehr um 2,7 %. Bei einem Verbrauch unter 1 000 Gigajoule stiegen die Durchschnittspreise aber um 4,5 % gegenüber dem Vorjahr.

Strom und Erdgaspreise für Nicht-Haushaltskunden ohne Mehrwertsteuer und andere abzugsfähige Steuern in Cent pro Kilowattstunde.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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