Präsident des Bundesamtes für Katastrophenschutz setzt auf bundesweite Warn-App
Archivmeldung vom 22.05.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.05.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićAls Lehre aus der Corona-Pandemie fordert der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Armin Schuster, einen Ausbau der bundesweiten Warn-App für Smartphones. Die App sollte künftig nicht nur über Katastrophen wie Feuer, Hochwasser und Pandemien informieren, sondern auch bei Kernkraftunfällen, Rückrufen von Lebensmitteln und Amokläufen die Bürger warnen.
Im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" kündigte Schuster an, dass die Warn-App fürs Handy namens "NINA" erweitert werde: "Wir wollen die App weiter ausbauen zu einer Bundeswarn-App." Der oberste Katastrophenschützer fügte hinzu: "Ich hoffe, dass weitere Ministerien mitmachen und die App dann auch für Warnungen im Bereich der Lebensmittelsicherheit, des Strahlenschutzes oder von der Polizei genutzt wird." Für den im Rahmen der Corona-Pandemie eingerichteten Corona-Kanal habe sein Amt von der Bevölkerung viel Zuspruch erhalten.
Über die "NINA"-Warn-App verbreitet das Amt Nachrichten und Warnmeldungen über Katastrophen wie Großbrände, Hochwasser, Unwetter oder Gefahrstoffe. Bislang haben bereits 9 Millionen Nutzer "NINA" nach Worten Schusters heruntergeladen - mit steigender Tendenz. Allein im vergangenen Jahr seien bundesweit über 1000 Warnungen über die Warn-App "NINA" erfolgreich ausgelöst worden.
Die App geriet beim ersten bundesweiten Warn-Tag 2020 allerdings in die Kritik, da die Meldung teilweise eine halbe Stunde zu spät über die App kam. Schuster erklärte, es sei viel nachgebessert worden: "Wir haben das Menschenmögliche getan, um die technischen und organisatorischen Probleme in unserem System zu beseitigen." Diese habe man erst wegen des Warntags entdecken können, "weil das System da erstmals unter Volllast getestet wurde". Bei technisch so komplexen Systemen bleibe aber immer ein Risiko.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)