Hessischer Landrat zu Flüchtlingssituation: Es fehlt an vielen Dingen, die man nicht mit Geld beschaffen kann
Archivmeldung vom 08.02.2023
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Freigeschaltet durch Mary SmithDer Landrat des hessischen Kreises Bergstraße, Christian Engelhardt (CDU), hat angesichts der Belastung von Kommunen und Gemeinden bei der Aufnahme von Flüchtlingen eine bessere Steuerung des Zustroms von Menschen an den Außengrenzen der Europäischen Union gefordert. Um wirklich Hilfe zu schaffen, müsse "die Verteilung der Flüchtlinge in der EU neu geregelt werden", forderte Engelhardt im Interview mit dem Fernsehsender phoenix. "Es dürften weniger Menschen zu uns kommen, die keine Perspektive haben", so der Kommunalpolitiker.
Nach den Ukrainerinnen und Ukrainern seien im vergangenen Jahr die meisten Flüchtlinge aus der Türkei gekommen, die jedoch eine Bleibeperspektive von weniger als 30 Prozent hätten. "Sie sind also hier, sie werden hier untergebracht, wir müssen also etwas mit ihnen machen. Wir würden uns aber gerne viel mehr um die Menschen kümmern, von denen wir wissen, sie haben große Chancen hierzubleiben. Denn wir wollen die Menschen auch integrieren, so dass sie Teil unserer Gesellschaft werden", so Engelhardt bei phoenix.
Er forderte, dass der von Bundesinnenministerin Nancy Faeser angekündigte sogenannte Flüchtlingsgipfel beim Bundeskanzler stattfindet. "Es fehlt tatsächlich an sehr Vielem. Die Hauptherausforderung ist ja, dass Dinge fehlen, die man nicht durch Geld kurzfristig schaffen kann. Ganz wesentlich fehlt das Personal und all das, was mit Integration zu tun hat, also Menschen und Raum, wo die Menschen dauerhaft bleiben können", so der hessische CDU-Politiker. Nötig sei unter anderem eine vereinfachte Ausweitung von Bauflächen, um schneller und mehr Wohnraum schaffen zu können.
Quelle: PHOENIX (ots)