Verkehrsfläche in Deutschland ist größer als das Land Thüringen "Jede Stunde werden 10.000 Quadratmeter asphaltiert"
Archivmeldung vom 31.10.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Allianz pro Schiene hält den Flächenverbrauch in Deutschland für "Besorgnis erregend hoch". "Die Verkehrsfläche ist mit 24 Hektar pro Tag schneller gewachsen als im Durchschnitt der vorangegangenen vier Jahre (23 Hektar pro Tag)", sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege am Mittwoch in Berlin mit Verweis auf die heute veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes (destatis) für das Jahr 2006.
"Dies steht
im völligen Gegensatz zu den Zielen der Bundesregierung, die den
Anstieg des Flächenverbrauchs bis 2020 auf ein Viertel des heutigen
Wertes reduzieren will".
Angesichts der Tatsache, dass in Deutschland "jede Stunde 10.000
Quadratmeter Natur asphaltiert werden", müsse die Bundesregierung
"entschiedener gegen Flächenfraß" vorgehen. Dabei dürften Maßnahmen
wie das vor wenigen Tagen von der französischen Regierung
beschlossene Moratorium beim Autobahnbau auch in Deutschland "nicht
tabu" sein. Flege: "Ein Moratorium beim Autobahnausbau ist sowohl
klimapolitisch als auch naturschutzpolitisch bedenkenswert". Nach
Angaben der Allianz pro Schiene bietet sich der Schienenverkehr als
"klimaschonende und platzsparende Alternative" an.
Laut destatis sind bereits 4,9 Prozent (17.627 km²) der Bodenfläche
Deutschlands vom Verkehr beansprucht. "Die Verkehrsfläche in
Deutschland ist größer als das Land Thüringen", so Flege. Seit 1992
hat die Verkehrsfläche um 1.186 km² zugenommen. Flege: "Jedes Jahr
asphaltieren wir für den Verkehr eine Fläche zu, die annähernd die
Größe der Insel Sylt hat." Bei diesen Zahlen sind nach Angaben der
Allianz pro Schiene Parkplätze auf Privatgrundstücken noch nicht
einmal erfasst. Sie fallen bei destatis unter die Rubrik "Gebäude-
und Freifläche".
Die Allianz pro Schiene ist das Bündnis in Deutschland zur Förderung des umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehrs. In dem Bündnis haben sich 16 Non-Profit- Verbände zusammengeschlossen: die Umweltverbände BUND, NABU, Deutsche Umwelthilfe und NaturFreunde Deutschlands, die Verbraucherverbände Pro Bahn, DBV und VCD, die Automobilclubs ACE und ACV, die drei Bahngewerkschaften TRANSNET, GDBA und GDL sowie die Eisenbahnverbände BDEF, BF Bahnen, VBB und VDEI. Die Mitgliedsverbände vertreten mehr als 2 Millionen Einzelmitglieder. Unterstützt wird das Schienenbündnis von 77 Unternehmen der Bahnbranche.
Quelle: Pressemitteilung Allianz pro Schiene