Falscher Link führte auf Schmähseite: Google entschuldigt sich bei Hamburger Staatsanwaltschaft
Archivmeldung vom 29.08.2011
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.08.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Suchmaschinenkonzern Google hat sich bei der Hamburger Staatsanwaltschaft dafür entschuldigt, dass der Adresseintrag der Behörde beim Internetdienst Google Maps über Wochen einen Link auf die Schmähseite www.vor-verurteilung.de trug. Hintergrund sei wahrscheinlich ein Computerfehler bei der automatisierten Suche nach einer Internetadresse der Staatsanwaltschaft gewesen, so Google Deutschland-Sprecher Stefan Keuchel zum Radioprogramm NDR Info: "Dabei spielen Keywords, also Schlüsselbegriffe, eine große Rolle. Und so kam es eben, dass hier die falsche Webseite angezeigt wurde", so Keuchel. "Es tut uns leid, wir können uns nur entschuldigen."
Möglicherweise war auf der Schmähseite der Begriff "Staatsanwaltschaft Hamburg" häufiger zu finden als auf der echten Internetseite der Behörde - was den Google-Rechner in die Irre führte.
Zunächst schien es, dass der Betreiber von www.vor-verurteilung.de, ein Hamburger Privatmann, den Link zum Adresseintrag der Staatsanwaltschaft selbst hinzugefügt haben könnte. Die private Internetseite befasst sich mit dem Fall eines aus dem Dienst entlassenen Polizeibeamten und prangert in diesem Zusammenhang das Verhalten der Staatsanwaltschaft Hamburg an. Der Sprecher der Behörde, Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers, war deshalb auch nur wenig erfreut: "Die Staatsanwaltschaft nimmt solche Ankoppelungen auf fremde Webseiten überhaupt nicht hin. Dadurch entsteht eine Prangerwirkung. Der müssen wir entgegentreten." Möllers Behörde habe sich daraufhin an die Hamburger Deutschland-Niederlassung von Google gewandt, damit "dieser Link unter unserer Adresse beim Anklicken von Google Maps verschwindet und nicht mehr auftaucht." Erst im Zuge einer internen Überprüfung bei Google fand sich dann die tatsächliche Ursache. Die Staatsanwaltschaft jedenfalls ist inzwischen zufrieden - darüber, dass der Schmählink entfernt wurde und der Internetriese sich entschuldigt hat.
Quelle: NDR Norddeutscher Rundfunk (ots)