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Sind Andy Warhols "Brillo Boxes" unecht?

Archivmeldung vom 27.07.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.07.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die "Brillo Boxes" von Pop-Art-Meister Andy Warhol (1928-87) gehören zu den berühmten Werken der neueren Kunstgeschichte. Doch einige der teuren Kisten mit Aufdrucken des amerikanischen Scheuerpad-Herstellers Brillo, von denen etliche auch im Moderna Museet in Stockholm ausgestellt sind, wurden vermutlich erst nach dem Tod des Künstlers hergestellt.

Dies haben schwedische Journalisten herausgefunden, wie das Kunstmagazin art in seiner neuesten Ausgabe berichtet.

Bislang wurde angenommen, dass die aus Holz gefertigten Schachteln mit Genehmigung von Warhol hergestellt worden seien. "Wir haben realisiert, dass die Brillo-Kartons in unserer Sammlung und etliche mehr ohne Erlaubnis des Künstlers entstanden sein könnten", erklärt inzwischen auch Paulina Sokolow, Sprecherin des Moderna Museet. Eine Untersuchung soll nun Klarheit bringen.

Im Stockholmer Museum fand 1968 eine große Warhol-Ausstellung statt. Auf Einladung von Gründungsdirektor Pontus Hultén (1924 - 2006) zeigte der US-Künstler unter anderem hunderte "Brillo Boxes". Neben Originalkartons aus Pappe seien angeblich auch Holzkisten ausgestellt worden. Diese seien eigens für die Schau in Stockholm mit Zustimmung Warhols gefertigt worden, so Hultén in seinem 2004 publizierten Buch "The Pontus Hultén Collection".

Nun behauptet allerdings ein Schreiner in Malmö 1990 - also drei Jahre nach dem Tod von Andy Warhols - etwa 100 Boxen im Auftrag von Hultén angefertigt zu haben. Der renommierte Museumsdirektor Hultén vermachte einige Holzboxen dem Moderna Museet, während er andere als Warhol-Werke ausgab und auf dem Kunstmarkt für bis zu 100.000 Euro verkaufte. Doch selbst wenn sich der Verdacht bestätigen sollte, will das Museum die "Brillo Boxes" weiter ausstellen. Schließlich seien sie in jedem Fall integraler Bestandteil der Geschichte des Hauses.

Quelle: Pressemitteilung art

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