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Glasprodukte im Januar 2023 gegenüber Vorjahresmonat deutlich verteuert

Archivmeldung vom 16.03.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.03.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Egal ob Glasflaschen, Fensterglas oder Konservengläser - Glasprodukte haben sich im Laufe des Jahres 2022 deutlich verteuert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lagen die Erzeugerpreise für Glas und Glaswaren im Januar 2023 um 26,9 % über denen des Vorjahresmonats. Besonders stark verteuerten sich Glasflaschen: Aus nicht gefärbtem Glas waren sie im Januar 2023 um 40,2 % teurer als im Januar 2022, Flaschen aus gefärbtem Glas kosteten 37,0 % mehr als vor einem Jahr. Aber auch Konservengläser (+35,2 %), Isolierverglasungen (+33,8 %) oder Sicherheitsglas (+23,3 %) verteuerten sich im selben Zeitraum deutlich.

Ein Grund für den kräftigen Anstieg dürften die steigenden Preise für Energie sowie für bestimmte Rohstoffe sein, die für die Glasherstellung benötigt werden. So war Soda im Januar 2023 um 58,5 % teurer als im Vorjahresmonat, Quarzsand kostete 30,4 % mehr und gemahlener Kalkstein 27,3 %. Die Energiepreise waren im Januar 2023 im Durchschnitt 32,2 % höher als im Vorjahresmonat. Zum Vergleich: Der Erzeugerpreisindex gewerblicher Produkte - ohne Berücksichtigung von Energie - stieg im selben Zeitraum um 10,7 %.

Glasindustrie auf Platz 4 der energieintensivsten Branchen in Deutschland

Die stark gestiegenen Energiepreise sorgen neben den höheren Rohstoffpreisen für eine Verteuerung der Glasprodukte. Bei der Herstellung von Glas wird viel Energie benötigt. Der entsprechende Wirtschaftszweig rangierte im Jahr 2021 auf Platz 4 der energieintensivsten Industriebranchen in Deutschland: 7,4 % der von der Industrie in Deutschland verbrauchten Energie wurde zur Produktion von Glas und Keramik eingesetzt. Anteilig mehr Energie verbrauchten nur die Chemische Industrie (29,8 %), die Metallindustrie (23,4 %) sowie der Bereich Kokerei und Mineralölverarbeitung (9,1 %). Insgesamt belief sich der Energieverbrauch der Glasindustrie auf rund 289 Petajoule. Wichtigster Energieträger bei der Glasherstellung war Erdgas mit einem Anteil von 38,1 %.

Produktion von Hohlglas im Januar 2023 gegenüber Vorjahresmonat gestiegen

Die Produktion von Glaswaren ging insgesamt leicht zurück: Im Januar 2023 lag sie kalenderbereinigt um 0,6 % unter dem Vorjahresmonat. Besonders deutlich fiel der Rückgang bei der Herstellung von Glasfasern mit einem Minus von 15,0 % im Vergleich zum Januar 2022 aus. Aber auch Flachglas - etwa für Fenster, Spiegel oder Tische - wurde weniger produziert (-10,5 % zum Vorjahresmonat). Die Produktion von Hohlglas, wie es für Flaschen und Behältnisse gebraucht wird, stieg dagegen an: um 3,2 % gegenüber Januar 2022.

Umsätze der Branche 2022 um fast ein Viertel über denen des Vorjahres

Zugleich legten die Umsätze der Glasindustrie aufgrund der gestiegenen Preise zu: Die knapp 260 Betriebe der Branche erwirtschafteten mit 50 200 Beschäftigten im Jahr 2022 einen Umsatz von gut 12 Milliarden Euro. Das war fast ein Viertel (24,3 %) mehr als im Jahr zuvor: 2021 hatte der Umsatz der Glasindustrie bei 9,7 Milliarden Euro gelegen.

Methodische Hinweise:

Der Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte misst die Entwicklung der Preise für die im Bergbau, im Verarbeitenden Gewerbe sowie in der Energie- und Wasserwirtschaft in Deutschland erzeugten und im Inland verkauften Produkte. Berücksichtigt werden dabei alle Steuern und Abgaben auf die Produkte außer der Mehrwertsteuer. Er stellt damit die Preisveränderungen in einer frühen Phase des Wirtschaftsprozesses dar. Erhebungsstichtag ist jeweils der 15. des Berichtsmonats.

Die jährlich durchgeführte Erhebung der Energieverwendung umfasst rund 47 000 Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes sowie des Bergbaus und der Gewinnung von Steinen und Erden mit mindestens 20 Beschäftigten.

Die Umsatzdaten stammen aus dem Monatsbericht im Verarbeitenden Gewerbe. Diese sind nicht preisbereinigt. Es handelt sich um eine Konjunkturerhebung mit einem Berichtskreis von Betrieben mit 50 Beschäftigten und mehr. Die Auswertung erfolgte nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige (WZ 2008) für die Gruppe WZ08-231 "Herstellung von Glas und Glaswaren".

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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