Neue Vorwürfe gegen Lotto-Chefin Maren Sieb
Archivmeldung vom 15.07.2020
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Freigeschaltet durch André OttIn der Affäre um Lotto Sachsen-Anhalt gibt es neue Vorwürfe gegen Geschäftsführerin Maren Sieb. Nach Recherchen der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung besteht der Verdacht, dass sie vor der Übernahme des gut bezahlten Postens falsche Angaben gemacht hat.
Laut einem 2012 erstellten Lebenslauf gab sich Sieb als "Diplom-Kommunikationswirtin" aus. Tatsächlich hat sie lediglich ein abgebrochenes Studium. Sieb selbst weist die Vorwürfe zurück. Das Diplom will sie 2001 von der Mitteldeutschen Akademie in Magdeburg erhalten haben. Tatsächlich lautete der dortige Abschluss schlicht Kommunikationswirtin. Zwar vergab die mittlerweile geschlossene Akademie eine zusätzliche Urkunde mit dem Titel "Diploma in Marketing Communication".
Dieser ist jedoch kein akademischer Grad und darf nach Landesrecht nicht Diplom genannt werden. Das Wissenschaftsministerium sieht einen klaren Verstoß gegen das Gesetz. "Die Mitteldeutsche Akademie war nicht befugt, einen solchen Titel zu vergeben, und Absolventen dieser Akademie sind auch nicht befugt, einen solchen Titel zu führen", sagte Ministeriumssprecher Robin Baake. "Das könnte den Straftatbestand des Missbrauchs von Titeln nach § 132a Strafgesetzbuch erfüllen."
Sieb selbst bestreitet, sich einen Titel erschlichen zu haben. Der MZ erklärte sie: "Ich habe ein Diplomverfahren durchlaufen, auf meiner Urkunde steht Diplom." Auf die Bitte, einen Nachweis für den Titel "Diplom-Kommunikationswirtin" vorzulegen, ging die 49-Jährige nicht ein.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)