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Naturkatastrophenschäden auch 2023 auf hohem Niveau

Archivmeldung vom 09.01.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.01.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Klassischer Flächenfraß in Deutschland: Täglich über 1,2km² zerstörte Wälder für Neubaugebiete und Industriegebiete (ca. 120 Fußballfelder pro TAG oder 11m² pro Sekunde), inkl. Wassermangel der Zukunft
Klassischer Flächenfraß in Deutschland: Täglich über 1,2km² zerstörte Wälder für Neubaugebiete und Industriegebiete (ca. 120 Fußballfelder pro TAG oder 11m² pro Sekunde), inkl. Wassermangel der Zukunft

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die weltweiten Schäden durch Naturkatastrophen sind im Jahr 2023 auf einem hohen Niveau geblieben. Sie betrugen wie im Vorjahr rund 250 Milliarden US-Dollar, wovon etwa 95 Milliarden US-Dollar versichert waren, teilte die Münchener Rück am Dienstag mit.

Der Gesamtschaden entspricht demnach dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre, die versicherten Schäden lagen leicht darunter (Durchschnitt 105 Milliarden US-Dollar). Anders als in den Vorjahren trieben diesmal keine Mega-Katastrophen in Industrieländern die Schäden (wie etwa 2022 Hurrikan Ian mit Gesamtschäden von 100 Milliarden US-Dollar, davon 60 Milliarden US-Dollar versichert). 

Stattdessen war die Schadenbilanz von vielen regionalen Unwettern geprägt. Noch nie wurden in Nordamerika und in Europa derart hohe Gewitterschäden verzeichnet: Werte von rund 66 Milliarden US-Dollar wurden in Nordamerika zerstört, 50 Milliarden US-Dollar waren versichert. In Europa betrugen die Gesamtschäden 10 Milliarden US-Dollar (9,1 Milliarden Euro), davon waren 8 Milliarden US-Dollar (7,3 Milliarden Euro) versichert. Die Zahl der Todesopfer durch Naturkatastrophen stieg im Jahr 2023 auf 74.000 und lag damit deutlich über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre (10.000). Nach Jahren relativer Ruhe löste eine Reihe verheerender Erdbeben humanitäre Katastrophen aus. 

Rund 63.000 Menschen kamen im Jahr 2023 durch derartige geophysikalische Gefahren ums Leben (85 Prozent Anteil) - so viele wie seit 2010 nicht mehr. Bei den ökonomischen Schäden aus Naturkatastrophen dominierten dagegen die Unwetterereignisse: 76 Prozent der Gesamtschäden waren wetterbedingt, 24 Prozent hatten geophysikalische Ursachen. Die verheerendste Naturkatastrophe des Jahres war laut Münchener Rück die Erdbebenserie im Südosten der Türkei und in Syrien im Februar. Der stärkste Erdstoß mit einer Magnitude von 7,8 war das heftigste Beben seit Jahrzehnten in der Türkei. Rund 58.000 Menschen starben. Unzählige Gebäude stürzten ein, die Infrastruktur wurde massiv zerstört. Mit einem Gesamtschaden von rund 50 Milliarden US-Dollar war es auch die teuerste Naturkatastrophe des Jahres. Der versicherte Schaden betrug trotz einer obligatorischen Wohngebäudeversicherung nur rund 5,5 Milliarden US-Dollar.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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