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Roberto Ciulli fordert ein Prozent aus dem Banken-Rettungsfonds für Theater

Archivmeldung vom 04.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Roberto Ciulli, international renommierter Regisseur und Leiter des Mülheimer Theaters an der Ruhr, fordert Geld aus dem Banken-Rettungsfonds der Bundesregierung für die deutschen Theater.

Ciulli sagte im Gespräch mit der WAZ-Gruppe: "Von dem Geld, das zur Rettung einer Bank investiert wird, sollten ein Prozent für ein Theater oder für eine andere Kulturinstitution abgeführt werden." Gerade in Zeiten schwindender Steuereinnahmen seien die Theater mehr und mehr bedroht: "Da kommt die Horror-Vision auf, dass 2010/11 kaum Geld da ist", so Ciulli: "Es wäre es unglaublich pervers, wenn man Banken durch Steuergeld rettet - und Theater, die Kultur in die Pleite gehen ließe." Seine internationale Erfahrung zeige ihm, dass die deutsche Theaterlandschaft "sehr gut entwickelt und differenziert aufgebaut ist". Auf der ganzen Welt gebe es nichts Vergleichbares: "Man könnte sagen, die ganze Theaterlandschaft Deutschlands ist ein Kulturerbe. Wenn wir jetzt anfangen, uns von der Grundidee des deutschen Theaters zu verabschieden und amerikanische Verhältnisse schaffen, dann wird in einem Land, das eine tiefe Bildungskrise zu bewältigen hat, alles zusammenbrechen."

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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