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Jede Stunde sterben fünf Mädchen und Frauen durch die Hand eines Familienmitglieds

Archivmeldung vom 07.03.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.03.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Weinende Frau
Weinende Frau

Bild von Victoria_Watercolor auf Pixabay

Eine von drei Frauen weltweit erfährt in ihrem Leben körperliche oder sexualisierte Gewalt. Im schlimmsten Falle endet diese in einem Femizid: Jede Stunde werden fünf Mädchen und Frauen von ihrem Partner oder einem anderen Familienmitglied umgebracht. Laut eines Reports des Büros für Drogenkontrolle und Verbrechensbekämpfung der Vereinten Nationen und UN Women waren es 2021 insgesamt 45.000 Mädchen und Frauen.

Das entspricht mehr als der Hälfte aller Mordfälle an Frauen, wobei von einer hohen Dunkelziffer auszugehen ist. Für Frauen in Afrika ist das Risiko, durch einen Partner oder ein Familienmitglied getötet zu werden, am höchsten. Während es im weltweiten Durchschnitt pro 100.000 Frauen zu 1,1 Femiziden kommt, sind es in Afrika 2,5. Zum Vergleich: In Europa sind es 0,6. "Geschlechtsspezifische Gewalt ist Ausdruck ungleicher Machtverhältnisse zwischen Frauen und Männern, die sich in Familien und in der gesamten Gesellschaft manifestieren", mahnt Jan Kreutzberg, Geschäftsführer der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW), anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März. "Sie untergräbt die Freiheit und das Potenzial von Frauen weltweit und hemmt den Beitrag, den sie zu Entwicklung, Frieden und Fortschritt leisten können."

Mehr Teilhabe für Frauen

Um die Gewalt an Mädchen und Frauen einzudämmen, müssten Jungen und Männer eine umfassende Sexualaufklärung erhalten, erklärt Kreutzberg, denn: "So lernen sie, überholte Geschlechterbilder abzulegen, respektvoll mit Mädchen und Frauen umzugehen und ein positives Bild von Männlichkeit zu entwickeln." Gleichzeitig müsse die Teilhabe von Mädchen und Frauen am politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben ausgeweitet werden. "Es muss oberste Priorität auf der Agenda für eine feministische Entwicklungspolitik sein, dass Mädchen und Frauen frei von Gewalt leben können. Die Basis dafür ist, dass sie in allen Lebensbereichen und Entscheidungsprozessen gleichberechtigt involviert werden", fordert der Geschäftsführer der DSW. "In unseren Projekten in Ostafrika setzen wir uns für mehr Selbstbestimmung, Teilhabe und finanzielle Unabhängigkeit von Frauen ein. Sie lernen ihre Rechte, Anzeichen geschlechtsspezifischer Gewalt zu erkennen und sich dagegen zu wehren. Das müssen wir für alle Frauen auf der Welt erreichen."

Quelle: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) (ots)

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