Stuttgarter Clubbetreiber legt Öffnungskonzept vor
Archivmeldung vom 04.07.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Clubbetreiber Sebastian Simon hat ein Konzept zur schrittweisen Öffnung von Nachtclubs vorgelegt. Er habe es gemeinsam mit Freunden aus der Stuttgarter Clubszene erarbeitet und trage seine Forderungen nun mit der Unterstützung des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga an die Politik, sagte der Geschäftsführer des renommierten Stuttgarter Technoclubs "Lehmann" dem Focus.
"Es geht nicht darum, nächste Woche wieder loszufeiern, aber es muss eine Diskussion entfacht werden, wie das Ganze ablaufen soll, wenn es einmal so weit ist", sagte Simon. Das Konzept sehe eine digitale Schnittstelle zwischen Ticketverkäufern und dem Gesundheitsamt vor. In der ersten Phase des Clubbetriebs dürfe pro Person nur ein Clubticket je Wochenende gebucht werden, eine Abendkasse soll es vorerst nicht geben, sagte Simon dem Focus.
Das solle helfen, Großveranstaltungen mit Superspreadern zu verhindern. Außerdem könnten die Gesundheitsämter mithilfe der Schnittstelle alle Gäste eines Events bei Bedarf unkompliziert ausfindig machen, kontaktieren und in Quarantäne schicken. Das Konzept ließe sich problemlos auf andere Veranstaltungen übertragen, so Simon. Der Stuttgarter Clubbetreiber reagiert damit auch auf die Ausschreitungen, die vor zwei Wochen in der Baden-Württembergischen Landeshauptstadt stattfanden. "Die Randalierer waren nicht die typischen Clubber", sagte Simon. "Aber es wäre nicht so ausgeartet, wenn es ein geregeltes Nachtleben gegeben hätte." Außerdem verlagere sich die Szene nun in den Untergrund. "Illegale Partys verschlimmern die Situation nur", sagte Simon. Denn dort hinterlasse niemand seine Kontaktdaten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur