Verfassungsschutz rechnet mit Anschlägen islamistischer Einzeltäter
Archivmeldung vom 21.05.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) rechnet mit Anschlägen militanter islamistischer Einzeltäter in Deutschland. Die Gefahr sei "keineswegs abstrakt", sagt Verfassungsschutz-Präsident Heinz Fromm der "Bild"-Zeitung (Dienstagausgabe). Ein Anschlag wie in Frankreich, bei dem der islamistische Terrorist Mohamed M. im März acht Menschen getötet hat, ist laut Fromm "auch hier vorstellbar."
In diesem Zusammenhang warnt Fromm auch vor dem Einfluss von Salafisten auf die islamistisch-extremistische Szene und die Radikalisierung junger Muslime in Deutschland: "Der Attentäter von Toulouse hatte vor seinen Anschlägen Kontakt zu Salafisten und war in Pakistan an Schusswaffen trainiert worden."
Erst am Montag hat die Generalbundesanwaltschaft die Ermittlungen gegen einen Islamisten aufgenommen. Er soll in einer Video-Botschaft zur Ermordung von Mitgliedern der rechtsextremen Partei Pro NRW aufgerufen haben.
Generalbundesanwalt ermittelt nach Mordaufruf
Die Generalbundesanwaltschat hat nach einem Mordaufruf eines Islamisten die Ermittlungen übernommen. Wie das nordrhein-westfälische Innenministerium am Montag mitteilte, rufe Yassin Ch. in einer Video-Botschaft zur Ermordung von Mitgliedern der rechtsextremen Partei Pro NRW auf. "Wir nehmen die Drohung ernst", bestätigte ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Innenministeriums. Konkrete Hinweise auf geplante Anschläge gibt es derzeit noch nicht. Gegen den Mann werde bereits seit längerem ermittelt, hieß es weiter. Die Ermittler gehen davon aus, dass sich der Verdächtige momentan im Ausland aufhalte. Das Video war nach Angaben der "Welt" am Wochenende in einem dschihadistischen Internetforum aufgetaucht.
Quelle: dts Nachrichtenagentur