"Orden wider den tierischen Ernst" "stern": Karnevalsverein gehen die Preisträger aus
Archivmeldung vom 25.01.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Aachener Karnevalsverein AKV steht vor den Trümmern seines einst renommierten "Orden wider den tierischen Ernst", der am Sonnabend verliehen und am Montag in der ARD ausgestrahlt werden soll.
Bereits in den vergangenen Jahren ist der Orden, der seit 1950 an Männer wie Konrad Adenauer, Walter Scheel, Helmut Schmidt oder Norbert Blüm für "Humor und Menschlichkeit im Amt" verliehen wird, wiederholt in die Kritik geraten. Grund waren Schleichwerbungsvorwürfe und unpassende Preisträger, wie die früheren Manager von Air Berlin bzw. Porsche Joachim Hunold und Wendelin Wiedeking.
Kritik kommt auch aus dem Kreis ehemaliger Ordensritter. Friedrich Nowottny, langjähriger WDR-Intendant und Preisträger des Jahres 1984 gegenüber dem "stern": "Aus einer guten Idee ist eine Serie von politisch-ökonomischen PR-Veranstaltungen geworden."
In diesem Jahr soll Ottfried Fischer zum Ritter geschlagen werden. Eine Notlösung, da zuvor eine Reihe von Kandidaten abgesagt hatte. Grund, so heißt es aus dem engsten Kreis des AKV, sei möglicherweise die ursprünglich geplante Laudatio durch den Vorjahresritter Karl-Theodor zu Guttenberg. Im Gespräch als Preisträger waren unter anderem Peer Steinbrück und Winfried Kretschmann.
Guttenberg hatte seine Teilnahme an der AKV-Veranstaltung kurzfristig abgesagt. Für ihn wird jetzt sein Bruder Philipp die Laudatio auf Ottfried Fischer halten.
Quelle: Gruner+Jahr, stern (ots)