Denkmal für Interbrigadisten in Madrid vom Abriss bedroht
Archivmeldung vom 21.06.2013
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.06.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEin im Oktober 2011 in Madrid aufgestelltes Denkmal für die Internationalen Brigaden von 1936 bis 1938 ist vom Abriss bedroht. Das berichtet die Tageszeitung "neues deutschland" in ihrer Freitagausgabe. Das zuständige Verwaltungsgericht habe entschieden, dass die Installation auf dem Campus der Universität rechtswidrig sei. Es sei vor zwei Jahren hierzu kein Bauantrag eingereicht worden. Der Alma mater wurde eine Frist zur eigenständigen Beseitigung des Denkmals gesetzt. Dagegen erhob sich weltweiter Protest, u.a. von Veteranenorganisationen in den USA, in Großbritannien, Frankreich und Russland sowie von Abgeordneten verschiedener europäischer Parlamente.
Harald Wittstock, Vorsitzender des deutschen "Vereins der Kämpfer und Freunde der Spanischen Republik 1936 - 1939", erklärt in einem Interview in der morgigen Ausgabe von "neues deutschland": "Der Formfehler ist letztlich ein Vorwand für jene, die keine Erinnerung im öffentlichen Raum für die spanische Volksfrontrepublik von 1936 und die sie in ihrem Kampf gegen die Franco-Putschisten unterstützenden ausländischen Freiwilligen wollen. Dahingegen wird, wie jüngst in Madrid, in Anwesenheit von Regierungsmitgliedern die Blaue Division geehrt, die mit Hitlers Wehrmacht in die Sowjetunion einfiel, obwohl Spanien im Krieg als neutral galt." Des Weiteren beklagt Wittstock, dass auf Kosten der spanischen Steuerzahler Millionen Euro für den Erhalt von Francos Mausoleum ausgegeben werden.
Quelle: neues deutschland (ots)