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Fall Barschel: Nach zehn Monaten immer noch kein Bericht über verschwundenes Haar

Archivmeldung vom 28.08.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.08.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Cover des Buches "Der Doppelmord an Uwe Barschel "
Cover des Buches "Der Doppelmord an Uwe Barschel "

Die internen Ermittlungen über ein in der Lübecker Staatsanwaltschaft verlorenes Haar, das aus dem Genfer Hotelzimmer Uwe Barschels stammt, sind auch zehn Monate nach Bekanntwerden der Panne immer noch nicht abgeschlossen. Das berichten die Lübecker Nachrichten (Mittwoch-Ausgabe). "Jedes einzelne Asservat im Fall Barschel wird jetzt bei uns nachgeschaut. Da haben wir keine Eile", sagte der stellvertretende Behördenleiter, Ralf Peter Anders, der Zeitung und verwies auf die notwendige Sorgfalt.

Die Kieler Staatsanwaltschaft soll das mysteriöseVerschwinden des Haars, das im Landeskriminalamt einer DNA-Analyse unterzogen werden sollte, auf eine strafrechtliche Relevanz prüfen. Den Ermittlern in der Landeshauptstadt seien aber die Hände gebunden, solange die Lübecker Kollegen ihren internen Bericht nicht übermittelten, schreibt das Blatt weiter. Das Haar war auf dem Bett des 1987 unter ungeklärten Umständen in Genf ums Leben gekommenen Ex-Ministerpräsidenten Uwe Barschel (CDU) gefunden worden. Es stammt mit Sicherheit nicht von ihm selbst.

An anderen Kleidungsstücken des Politikers sowie einem Hotel-Badetuch, die inzwischen auf einen genetischen Fingerabdruck untersucht worden waren, war die DNA-Spur einer zweiten, unbekannten Person nachgewiesen worden. Damit muss sich in der Todesnacht eine zweite Person in Barschels Hotelzimmer aufgehalten haben. Die Lübecker Staatsanwaltschaft, die den Fall übernommen hatte, lehnte die Neuaufnahme von Ermittlungen erst zuletzt ab. In ihrem Abschlussbericht lassen die Ermittler ausdrücklich offen, ob Barschel Selbstmord beging oder ermordet wurde.

Quelle: Lübecker Nachrichten (ots)

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