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Zahl der Schwangerschaftsabbrüche im Jahr 2021 um 5,4% gesunken

Archivmeldung vom 07.04.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.04.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland ist im Jahr 2021 mit rund 94 600 gemeldeten Fällen gegenüber dem Vorjahr um 5,4 % zurückgegangen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, war die Zahl der Abbrüche im ebenfalls von der Corona-Pandemie geprägten Jahr 2020 lediglich um 0,9 % zurückgegangen. Anhand der vorliegenden Daten ist keine eindeutige Ursache für den stärkeren Rückgang im Jahr 2021 zu erkennen.

Sieben von zehn Frauen (70 %), die 2021 einen Schwangerschaftsabbruch durchführen ließen, waren zwischen 18 und 34 Jahre alt, etwa jede fünfte Frau (19 %) war zwischen 35 und 39 Jahre alt. Rund 8 % der Frauen waren 40 Jahre und älter, 3 % waren jünger als 18 Jahre. Rund 41 % der Frauen hatten vor dem Schwangerschaftsabbruch noch kein Kind zur Welt gebracht.

96 % der im Jahr 2021 gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der sogenannten Beratungsregelung vorgenommen. Indikationen aus medizinischen Gründen und aufgrund von Sexualdelikten waren in 4 % der Fälle die Begründung für den Abbruch. Die meisten Schwangerschaftsabbrüche (52 %) wurden mit der Absaugmethode (Vakuumaspiration) durchgeführt, bei 32 % wurde das Mittel Mifegyne® verwendet. Die Eingriffe erfolgten überwiegend ambulant, zu rund 81 % in gynäkologischen Praxen und zu 16 % ambulant im Krankenhaus.

Im 4. Quartal 2021 wurden rund 24 300 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet, das waren 0,8 % mehr als im 4. Quartal 2020.

Zehnjahresvergleich: Deutlich weniger Abbrüche in jungen Altersgruppen

Im Vergleich zum Jahr 2011 (108 900 Abbrüche) sank die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche im Jahr 2021 um 13,1 % beziehungsweise 14 300 Fälle. Überdurchschnittlich stark ging die Zahl in den Altersgruppen 15 bis 17 Jahre (-40,2 % bzw. 1 500 Abbrüche), 18 bis 19 Jahre (-41,3 % bzw. 2 800 Abbrüche) und 20 bis 24 Jahre (-33,8 % bzw. 9 200 Abbrüche) zurück. Teilweise ist diese Entwicklung darauf zurück zu führen, dass im selben Zeitraum die Zahl der 15- bis 17-jährigen Frauen um 6,7 %, die der 18- bis 19-jährigen Frauen um 11,1 % und die der Frauen im Alter von 20 bis 24 Jahren um 10,1 % gesunken ist.

Im Verhältnis zur Größe der jeweiligen Altersgruppen ging die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche je 10 000 Frauen im Zehnjahresvergleich jedoch ebenfalls zurück: bei den 15- bis 17-jährigen Frauen von 32 auf 20, bei den 18- bis 19-Jährigen von 83 auf 52, bei den 20- bis 24-Jährigen von 113 auf 82. Dabei wurden Abbrüche von Frauen mit inländischem Wohnsitz berücksichtigt und der Berechnung für das Jahr 2021 Bevölkerungszahlen von 2020 zugrunde gelegt.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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