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GdP-Chef zu den angeblichen Anschlagsplänen eines 12-jährigen

Archivmeldung vom 17.12.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.12.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Oliver Malchow, Kriminaloberrat GdP
Oliver Malchow, Kriminaloberrat GdP

Bild: GdP/Hagen Immel

Die Anschlagspläne eines Zwölfjährigen in Ludwigshafen zeigen nach Auffassung des Vorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Oliver Malchow, eine neue Dimension der Skrupellosigkeit des Islamischen Staates. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Malchow: "Dass die Terrormiliz IS Kinder rekrutiert, ist erschreckend, aber nicht überraschend. Dem IS ist es völlig egal, wen er in den Tod schickt. Seiner Propagandamaschine dürften weniger ältere, lebenserfahrene Menschen auf den Leim gehen, sondern insbesondere junge Orientierungssuchende."

Malchow fügte hinzu: "Es geht nicht nur um Männer, sondern auch um Kinder und Jugendliche, die für diese Propaganda besonders empfänglich sind."

Für die Fahnder stelle sich das Problem, junge radikalisierte Täter zu erkennen. Der Gewerkschaftschef sagte: "Bei solch einem Jungen ist das ganz schwierig: Der sitzt in seinem Kinderzimmer vor dem Rechner und hat Kontakt mit den Islamlisten." Deshalb müsse die Suche nach potenziellen Tätern im Internet intensiviert werden. Der GdP-Vorsitzende wies darauf hin, dass auch Kinder bei entsprechender Gefährlichkeit in geschlossenen Jugendeinrichtungen untergebracht und damit aus dem Verkehr gezogen werden können.

Nach Ansicht des Gewerkschaftschefs ist die Gefährdungslage in Deutschland weiter "konkret und hoch". Malchow betonte: "Wir wissen spätestens seit den Anschlägen in Frankreich, dass auch Deutschland im Fadenkreuz der Terroristen ist. Der jüngste Fall ist ein weiterer Beleg dafür." Bisher hätten die deutschen Sicherheitsbehörden aufgrund eines hohen Fahndungs- und Verfolgungsdrucks größere Anschläge verhindern können.

In Ludwigshafen soll ein zwölfjähriger Junge versucht haben, einen Bombenanschlag auf den Weihnachtsmarkt zu verüben.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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