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Caritas-Präsidentin: Entlastungspakete der Regierung erreichen Menschen nicht mehr

Archivmeldung vom 21.12.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.12.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bürokratie, Langzeitarbeitslos, Armut (Symbolbild)
Bürokratie, Langzeitarbeitslos, Armut (Symbolbild)

Bild: Harry Hautumm / pixelio.de

In der aktuellen Krise erreichen die milliardenschweren Entlastungspakete der Regierung nach Einschätzung der Caritas viele Menschen nicht mehr. "Die Maßnahmen werden nicht automatisch von allen verstanden", sagte die Präsidentin des Deutschen Caritas-Verbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa, in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Für manch einen klingt das Wort ,Gaspreisbremse' fast genauso bedrohlich wie ,Energiepreissteigerung'."

Für viele Menschen sei das nur eine weitere komplizierte Vokabel, die nicht auf Anhieb verständlich sei.

Die Regierung müsse darauf grundsätzlich reagieren und mehr erklären, um den Menschen Zuversicht zu geben. Welskop-Deffaa sagte: "Politik muss berücksichtigen, dass viele Menschen mit der Bewältigung ihres ganz normalen Alltags so gefordert sind, dass Zeit und Kraft fehlen, um sich nebenher mit politischen Entscheidungen zu beschäftigen."

Die Caritas-Präsidentin sprach sich im Interview für Berater und Vermittler aus, die hilfesuchenden Menschen zur Seite stehen: "Es müssen dringend neue Beratungsangebote vor Ort gefördert werden." Das könnten etwa Heizkosten-Lotsen in den Schuldnerberatungsstellen sein oder Freiwillige, die geschult würden, um den Bürgern zur Seite zu stehen. Sowohl professionelle Beratung wie Ehrenamtliche würden gebraucht. Welskop-Deffaa kritisierte zudem, dass es kompliziert sei, Anträge auf finanzielle Hilfe zu stellen, und forderte: "Formulare sollten verständlicher und leichter auszufüllen sein." Viele Menschen bemühten sich derzeit um das Wohngeld, scheiterten aber am Antrag.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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