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Zensus 2022: 59 % aller mindestens Hundertjährigen lebten im eigenen Zuhause

Archivmeldung vom 18.09.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.09.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

In Deutschland lebten am 15. Mai 2022 knapp 16 800 mindestens Hundertjährige, davon rund 9 800 in privaten Haushalten (59 %). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lebten Menschen in dieser Altersgruppe damit häufiger im eigenen Zuhause als früher: Der Anteil ist gegenüber dem Zensus 2011 um 10 Prozentpunkte gestiegen.

Knapp die Hälfte (46 %) der Hundertjährigen und älteren Menschen in privaten Haushalten wohnte im selbst genutzten Eigentum, 54 % in Mietwohnungen. Bei knapp 6 600 Personen handelte es sich um Singlehaushalte (67 %). Rund 1 500 Personen lebten in Zweipersonenhaushalten (16 %), die restlichen Personen in Drei- und Mehrpersonenhaushalten. Dagegen waren knapp 7 000 Personen (42 %) in Gemeinschaftsunterkünften, wie zum Beispiel Alten- und Pflegeheimen, untergebracht.

Anstieg der mindestens Hundertjährigen seit dem Jahr 2011

Zum Zensus-Stichtag am 15. Mai 2022 lebten in Deutschland insgesamt knapp 16 800 Menschen in der Altersgruppe 100+. Das entspricht einem Zuwachs von 25 % gegenüber rund 13 400 mindestens Hundertjährigen laut Zensus 2011. Verbesserte Lebensumstände, steigender Wohlstand und medizinischer Fortschritt tragen unter anderem dazu bei, dass die Bevölkerung in Deutschland immer älter wird.

Rund 85 % der mindestens Hundertjährigen waren Frauen

Sowohl im Jahr 2022 als auch im Jahr 2011 machten Frauen einen Großteil der mindestens Hundertjährigen aus. Der Frauenanteil sank geringfügig von 88 % im Jahr 2011 auf 85 % im Jahr 2022. Der Männeranteil erhöhte sich entsprechend von 13 % im Jahr 2011 auf 15 % im Jahr 2022.

Mehr als ein Drittel der mindestens Hundertjährigen lebte in Großstädten

In jeder dritten Stadt oder Gemeinde gab es Menschen im Alter von mindestens 100 Jahren. Würzburg war mit 4,6 Personen je 10 000 Einwohnerinnen und Einwohner unter den kreisfreien Städten in Deutschland diejenige mit dem höchsten Anteil an mindestens Hundertjährigen.

Menschen mit einem Alter von 100 Jahren oder mehr lebten vorwiegend (90 %) in Städten ab 5 000 Einwohnerinnen und Einwohner. Mehr als ein Drittel (36 %) wohnte in Großstädten mit einer Bevölkerung ab 100 000. Das sind 4 Prozentpunkte mehr als die Gesamtbevölkerung. 29 % lebten in Städten mit 20 000 bis unter 100 000 und 26 % in Kleinstädten mit 5 000 bis unter 20 000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Auf dem Land, das heißt in Gemeinden unter 5 000 Einwohnerinnen und Einwohnern, waren 10 % der Altersgruppe 100+ wohnhaft, während 14 % der gesamten Bevölkerung dort lebten.

In den Bundesländern Hamburg sowie Schleswig-Holstein und Sachsen war der Anteil an mindestens Hundertjährigen je 10 000 Einwohnerinnen und Einwohnern mit 2,5 beziehungsweise 2,4 am größten.

4 % der mindestens Hundertjährigen verheiratet

93 % oder rund 15 500 der mindestens Hundertjährigen lebten während ihres Lebens zumindest zeitweise in einer Partnerschaft. 84 % oder rund 14 100 Personen waren inzwischen verwitwet oder die Lebenspartnerin beziehungsweise der Lebenspartner war verstorben. Bei 4 % oder rund 700 Personen war die Ehe durch Scheidung oder die eingetragene Lebenspartnerschaft aufgehoben worden. Knapp 700 Personen (4 %) waren noch verheiratet. Ledig waren rund 1 200 Personen (7 %).

Methodische Hinweise:

Der Zensus ist darauf ausgelegt, bundesweit vergleichbare Ergebnisse zu einem Stichtag zu liefern. Dabei sollen die Befragten so wenig wie möglich belastet werden. Beim Zensus 2022 kam, wie schon beim Zensus 2011, ein registergestütztes Verfahren zum Einsatz. Das bedeutet, dass bereits vorhandene Verwaltungsdaten - insbesondere aus den Melderegistern - genutzt wurden. Die zu befragenden Immobilieneigentümerinnen und -eigentümer wurden unter anderem aus den Grundsteuerdaten ermittelt. Befragungen wurden dort eingesetzt, wo Verwaltungsdaten nicht oder nicht in ausreichendem Umfang oder ausreichender Qualität vorhanden sind. Bundesweit wurden rund 12 % der Bevölkerung bei der Haushaltebefragung befragt. Bei der Gebäude- und Wohnungszählung haben rund 23 Millionen Wohneigentümerinnen und Wohneigentümer Auskünfte zu ihren Immobilien erteilt, ebenso wie rund 8 000 Wohnungsunternehmen. Dabei wurde erstmals auch nach der Miete, der Heizenergie sowie den Gründen und der Dauer von Leerständen gefragt. Informationen zum Ablauf des Zensus 2022 bietet auch das Factsheet zum Ablauf der Befragungen.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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