Guter Sex trotz Harmonie?
Archivmeldung vom 22.04.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAm Anfang scheint alles ganz einfach: Solange man verliebt ist, ist heißer Sex selbstverständlich, und mit der Leidenschaft klappt es wie von selbst. Doch irgendwann schleichen sich Zweifel ein: Haben wir genug Sex? Ist er besonders und leidenschaftlich genug?
"Die Erfahrungen vieler Paare zeigen, dass Sex oft eine Belastung ist und die Beziehung eher schwieriger macht als einfacher", sagt Paar- und Sexualtherapeut Ulrich Clement in der neuen Ausgabe von emotion.
Stichwort Häufigkeit: Sexualforschungsinstitute fragen stets
danach, weil sich Quantität im Gegensatz zur Qualität objektiv
erfassen lässt. Also: häufiger Sex = guter Sex. Eine Gleichung, die
nicht aufgeht, meint der Experte. Viel entscheidender sei es, dass
zwei Menschen, die sich lieben, beim Sex das Gefühl haben, etwas
Wichtiges von sich selbst zu zeigen und dem anderen anzuvertrauen.
Miteinander zu schlafen ist daher auch ein Ritual, das die Beziehung
sichert - vorausgesetzt, man belastet es nicht mit zu hohen
Erwartungen. "Manchmal ist Sex ganz trivial", gibt Clement zu
bedenken. "Man macht's halt. Wie man isst. Sex hat eine unglaubliche
Spanne, von dieser Trivialität bis hin zum großen Gefühlserlebnis,
das die Erde beben lässt." Wenn man aber jedes Mal erwarte, dass die
Erde bebt, seien Enttäuschungen vorprogrammiert.
Doch wie kann man verhindern, dass nach der ersten
Verliebtheitseuphorie im Bett die Flaute kommt? Ulrich Clement gibt
in emotion Antworten darauf - und stellt eine provokante These auf:
Der gemeinsame sexuelle Nenner eines Paares ist kein Garant für
Erotik, sondern ihre größte Gefahr. Denn erst die Unterschiede sorgen
für die nötige Spannung.
Quelle: Pressemitteilung emotion