Müll-Debakel in den Altkleidercontainern!
Archivmeldung vom 21.10.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.10.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDie in diesem Jahr veröffentlichte bvse-Alttextilstudie zeigt eine deutliche Zunahme der Sammelmenge von Alttextilien in den letzten Jahren. Von rund 1 Million Tonnen im Jahr 2013 um 300.000 Tonnen auf rund 1,3 Millionen Tonnen Alttextilien. Eigentlich eine gute Nachricht.
Leider ergab die Studie aber auch einen hohen Schad- und Störstoffanteil in der Textilsammlung von rund 11 % der Gesamtmenge. Aktuell stellen die Altkleidersammler zudem fest, dass die Vermüllung der Altkleidercontainer noch einmal sprunghaft angestiegen ist, seitdem die durch das Coronavirus verursachte Auszeit viele Haushalte dazu veranlasst hat, ihre Kleiderschränke "auszumisten". Ein Trend, der nach wie vor anhält.
Neben der Kleiderflut findet immer mehr textilfremder Müll den Weg in die Altkleidercontainer. Der Müll verschmutzt die gut erhaltenen Kleidungsstücke und macht sie für die weitere Verwendung, sowohl im Second-Handbereich als auch für das Recycling, unbrauchbar. Für die privatwirtschaftlich und karitativ tätigen Unternehmen und Organisationen bedeutet der damit einhergehende Verlust wertvoller Alttextilien sowie die zusätzliche Belastung durch hohe Kosten für die Entsorgung des Restmülls einen enormen und existenzbedrohenden wirtschaftlichen Schaden.
Neben dem gegenüber dem Jahr 2015 verdoppelten Beseitigungsanteil nicht mehr recycelbarer Textilien sind auch die Beseitigungskosten in den Müllverbrennungsanlagen rasant gestiegen. In der Folge werden nun zunehmend Standplätze für Altkleidercontainer verringert oder die Altkleidersammlung ganz eingestellt, da eine zumindest kostendeckende Sammlung und weitere Bearbeitung in der Alttextilkette nicht mehr möglich ist. Einen dringenden Hilferuf senden die im bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung organisierten Mitgliedsunternehmen in dieser Situation an die Bürgerinnen und Bürger: Stoppt das Müll-Debakel in und vor allem an den Altkleidercontainern!
Schon jetzt ziehen kommunale Unternehmen, wie in Hamburg und Bremen, ihre Altkleidercontainer ab. Die privaten und karitativen Organisationen wollen diesen Schritt nicht gehen, doch der Kostendruck steigt immer weiter an. Deshalb appelliert bvse-Experte Thomas Fischer: "Die Altkleider-Container sind ausschließlich für Altkleider/Alttextilien vorgesehen. Müll gehört weder in noch neben die Altkleidercontainer. Auf keinen Fall dürfen Kleidersäcke neben die Container gestellt werden. Sollten Container überfüllt oder verschlossen sein, nehmen Sie die ausgemusterte Bekleidung und Schuhe wieder mit nach Hause und werfen sie diese zu einem späteren Zeitpunkt ein."
Quelle: BVSE Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (ots)