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Daimagüler: Über dem NSU-Prozess hängt ein Damoklesschwert

Archivmeldung vom 21.07.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.07.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Es wäre ein ziemlicher Schlag gewesen, wenn das Verfahren geplatzt wäre, sagte der Opfer-Anwalt Mehmet Daimagüler am Dienstag im Inforadio. Das Oberlandesgericht München hatte gestern die Entlassungsgesuche von drei Pflichtverteidigern abgelehnt. Die Anwälte der Hauptangeklagten hatten erklärt, das Vertrauensverhältnis zu Zschäpe sei zerstört.

Der Opfer-Anwalt Mehmet Daimagüler sagte am Dienstag im rbb-Inforadio, die Zschäpe-Anwälte hätten gegenüber ihrer Mandantin Standing beweisen müssen. "Sie wollten beweisen, dass sie nicht bloß Handlanger, sondern eigenständige Verfahrensbeteiligte sind. Ich kann diesen Schritt nachvollziehen, allerdings hätten sie das schon vor einem Jahr machen müssen, als Frau Zschäpe zum ersten Mal versucht hat, sie zu feuern."

Daimagüler sagte, er rechne damit, dass das Verfahren jetzt noch schwieriger werde. "Über dem Verfahren hängt dauernd ein Damoklesschwert, dass wieder etwas passieren kann, wieder das Vertrauen entzogen werden könnte. Das ist eine sehr belastende Situation."

Das Verfahren habe allerdings so schon "Kindergartenniveau" erreicht, sagte Daimagüler und verwies auf Anträge zur Sitzordnung der Pflichtverteidiger. "Wir verhandeln hier über den Vorwurf von zehn vollendeten Morden, wir haben zwei Bombenanschläge, wir haben 15 Raubüberfälle, wir haben die Bildung und die Unterstützung einer terroristischen Vereinigung - und dann will ein gestandener Rechtsanwalt die Sitzordnung geklärt haben. Das ist würdelos."

Für den weiteren Prozessverlauf rechnet Daimagüler nicht mehr damit, dass Beate Zschäpe etwas zur Aufklärung des Falles beitragen wird. "Sie wird, wenn sie weitermacht, schweigend verurteilt. Und damit müssen wir dann leben."

Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)

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