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In deutschen Gewässern ertranken mindestens 484 Menschen

Archivmeldung vom 13.03.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.03.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Im vergangenen Jahr sind in Deutschland mindestens 484 Menschen ertrunken. Gegenüber 2006 ging die Zahl tödlicher Wasserunfälle um 122 oder 20,1% zurück. Diese Zahlen gab die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) heute in Hannover bekannt.

Ursächlich für den Rückgang ist der kühle und über weite Strecken verregnete Sommer 2007. Viele Menschen haben auf ein Bad im Meer, Binnensee oder Schwimmbad verzichtet. Im Juli des vergangenen Jahres ertranken 106 Menschen weniger als im Vergleichsmonat 2006.

"Das Ergebnis ist nur auf den ersten Blick erfreulich. Die Langzeitbilanz zeigt ein anderes Bild. Seit dem Jahr 2000 sind in Deutschland 4258 Männer, Frauen und Kinder ertrunken. Das sind im Mittel 532 Menschen pro Jahr. Das ist für eine hoch einwickelte Gesellschaft entschieden zu viel und nicht zufrieden stellend. Es ist in den vergangenen Jahren grundsätzlich nicht gelungen, die Ertrinkungszahlen insgesamt signifikant zu senken", kritisiert DLRG-Präsident Dr. Klaus Wilkens.

Die Statistik bestätigt wieder die Gefahrenquelle Nummer eins: 84% der tödlichen Unfälle ereigneten sich in meistens unbewachten Binnengewässern, 204 Menschen ertranken in Flüssen und 154 in Binnenseen. Weitere 50 Personen kamen in Kanälen und Hafenbecken ums Leben.

Um die Sicherheit im und am Wasser zu verbessern müssen nach Ansicht der DLRG -die vielen unbewachten Badestellen an Binnengewässern auf Risiken analysiert werden und auf der Basis einer Gefahrenbewertung gegebenenfalls mit Rettungsschwimmer abgesichert werden sowie -die Schwimmbäder erhalten werden.

"Die Kommunen sind hier aufgefordert, die entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, um die Badestellen sicherer zu machen. Wer zudem weiter Bäder schließt, der erhöht das Risiko der Menschen zu ertrinken", so der DLRG-Präsident.

Nord- und Ostsee sind im Vergleich mit Flüssen und Seen weitgehend sichere Gewässer. Lediglich 19 Menschen kamen zwischen Borkum und Usedom ums Leben. Ihr Anteil beläuft sich auf nur 3,9%. Das Ergebnis zeigt, dass die von qualifizierten Rettungsschwimmern bewachten Strände ein hohes Maß an Sicherheit bieten.

Die DLRG-Statistik zeigt: Immer mehr ältere Menschen ertrinken. 249 Männer und Frauen, das sind 51,4% der Ertrunkenen, waren 51 Jahre und älter. In den letzten fünf Jahren stieg der Anteil der über 50-Jährigen von 44 auf über 51 Prozent. "Sehr erfreulich ist die Entwicklung bei den Kindern. Im letzten Jahr ertranken 18 Kinder im Vorschulalter. Nie war die Zahl der Jungen und Mädchen bis fünf Jahre geringer. Das ist ein Erfolg, der auch unserer intensiven Aufklärungsarbeit zu verdanken ist, die wir vor acht Jahren unter anderem mit dem DLRG/NIVEA-Kindergartenprojekt begonnen haben", zieht Dr. Wilkens eine positive Bilanz.

In der Verteilung der Todesfälle nach Bundesländern nimmt Bayern mit 91 Opfern wieder die Spitzenposition vor Nordrhein-Westfalen mit 70 Todesfällen ein. Auf Rang drei rangiert Niedersachen mit 54 Ertrunkenen, gefolgt von Baden-Württemberg, wo 46 Menschen ums Leben kamen. Die wenigsten Personen - je fünf - ertranken in Bremen und dem Saarland. In den fünf ostdeutschen Ländern ertranken 111 (23%) in Westdeutschland 373 (77%). Gegenüber 2006 ging der Anteil der Opfer in den neuen Bundesländern um 3,2% zurück.

Quelle: DLRG

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