Razzia auf die Zwölf Stämme Gemeinschaft in Frankreich
Archivmeldung vom 06.07.2015
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.07.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEin Aussteiger erhob Anfang des Jahres 2014 Anzeige gegen die Gemeinschaft, weil seine Frau die Gemeinschaft nicht gemeinsam mit ihm verlassen und auch keinen Kontakt mehr mit ihm haben wollte. Aus Rache schwor er die Gemeinschaft zu zerstören und verbreitete Horror‐Geschichten. Die Staatsanwaltschaft wurde mit den Anschuldigungen beauftragt und nach einem Jahr Ermittlungen kam es so zu der gut vorbereiteten Großaktion in den frühen Morgenstunden des 16.Juni 2015.
Um 3 Uhr morgens stürmten 200 Polizisten in ungefähr 60 Einsatz‐Fahrzeuge das Anwesen mit den notwendigen „Gerichtsbeschlüssen“, welche eine gründliche Durchsuchung und die Herausnahme aller Kinder unter 15 Jahren vorsahen. Der gemeinschaftliche Versammlungssaal wurde zu einem Ermittlungsbüro umfunktioniert.
Alle Gebäude wurden umstellt, die Anwesenden wurden aufgeweckt und mussten in ihren Wohnräumen bleiben. Alle Räume wurden durchsucht nach Geld und anderen interessanten Gegenständen bezüglich der Anschuldigungen:
- Gewalt gegen Minderjährige
- Kinderarbeit
- psychischem Druck ‐ „Gehirnwäsche“
- Steuerhinterziehung
- Geldwäsche
- Betrug
Zehn Erwachsene (6 Männer und 4 Frauen) wurden in Gewahrsam genommen: die vermuteten Verantwortlichen, Geschäftsführer und Buchhalterinnen und ein Ehepaar mit vier Kindern, bei denen Probleme vermutet wurden.
Richter, Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei waren vor Ort und fotografierten, filmten und durchsuchten alles. Amtsärzte untersuchten alle 52 Kinder und es wurden keine Anzeichen von Misshandlung gefunden. Bei den vier Kindern der Familie, die in Gewahrsam genommen worden war, fand man angeblich Spuren körperlicher Züchtigung und so wurden die Kinder vorläufig in eine Einrichtung gebracht. Keine anderen Kinder wurden mitgenommen, weil es keine Anzeichen von Gewalt gegen die Kinder gab. Einige der älteren Kinder wurden noch einzeln ausgefragt, aber sie hatten nur wunderschöne Geschichten von ihrer Familie und ihrem Leben in der Gemeinschaft zu erzählen.
Die zehn Personen, die man zu Ermittlungszwecken auf die Polizeistation gebracht und befragt hatte, wurden noch am selben Tag wieder frei gelassen. Genau zwei Wochen später schon, wurden die Eltern der vier in Obhut genommenen Kindern vor dem Familiengericht angehört. Man behandelte die Angelegenheit mit der üblichen Dringlichkeit, da es ja um das Wohl der Kinder ging. Der Französische Sozialdienst empfahl alle vier Kinder zu ihren Eltern in die Gemeinschaft Tabitha's Place zurückzuführen. Der Richter ließ die Kinder daraufhin unverzüglich zurück zu ihren Eltern.
Bei dieser Razzia wurden somit 4 Kinder mitgenommen, 48 andere Kinder von mehreren anderen Familien wurden von Amtsärzten untersucht und keinerlei Anzeichen für Misshandlung gefunden. Man muss mit Hochachtung feststellen, dass die Französischen Behörden die Untersuchungen in den Wohnräumen der Eltern durchführten, damit die Kinder nicht traumatisiert werden!
"Die Mitarbeiter des Jugendamtes freuten sich der Richterin über die Vorfälle in Frankreich zu berichten, weil sie dachten, dass es ihre Einstellung der Gemeinschaft gegenüber bestätigen würde. Die Wahrheit ist aber, dass diese Razzia unseren Standpunkt bestätigt, weil wir immer wieder sagen, dass das Jugendamt Donau‐Ries am 5. September 2013 nicht rechtmäßig vorgegangen ist. Es wird immer deutlicher, dass diese Razzia nur durch den öffentlichen Mediendruck ausgelöst und ohne rechtliche Grundlage durchgeführt wurde. Die französischen Behörden sind viel professioneller vorgegangen …"
Quelle: Zwölf Stämme Gemeinschaft