Umfrage: Deutsche für unabhängige Beschwerde- und Ermittlungsbehörde bei Polizeivergehen
Archivmeldung vom 19.10.2020
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Freigeschaltet durch André Ott65 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland finden, dass die Einrichtung einer unabhängigen Beschwerde- und Ermittlungsbehörde bei Polizeivergehen in die richtige Richtung geht. 30 Prozent der Befragten finden, die Einrichtung einer solchen Behörde geht in die falsche Richtung.
Hintergrund für die Umfrage ist die aktuelle Diskussion über Polizeigewalt, Rassismus und rechtsextreme Einstellungen unter Polizisten. In Deutschland ermitteln in solchen Fällen Polizisten gegen Polizisten. Experten kritisieren diese Praxis und fordern die Einrichtung einer polizeiunabhängigen Beschwerde- und Ermittlungsbehörde, an die sich Bürgerinnen und Bürger wenden können. Eine solche Behörde gibt es zum Beispiel in Dänemark. Über 30 Mitarbeiter kümmern sich dort um Beschwerden über die Polizei und haben dabei weitreichende Ermittlungsbefugnisse. Mehr zu diesem Thema am Montagabend (19.10.) in "Exclusiv im Ersten: Was ist los bei der Polizei?" um 21.45 Uhr in der ARD.
Datenbasis: Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 1000 Wahlberechtigten, die Infratest dimap im Auftrag des WDR durchgeführt hat. Die Fragestellung von Infratest dimap im Wortlaut: "Es wird in Deutschland über die Einrichtung einer Behörde außerhalb der Polizei diskutiert, an die man sich bei Verfehlungen von Polizisten im Dienst wenden kann. Diese Behörde nimmt dann mit eigenen Ermittlern Beweise gegen beschuldigte Polizisten auf. Wie ist Ihre Meinung? Geht die Einrichtung einer solch unabhängigen Beschwerde- und Ermittlungsbehörde bei Polizeivergehen in Deutschland in die richtige oder in die falsche Richtung?"
Quelle: WDR Westdeutscher Rundfunk (ots)