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Polizeigewerkschaft warnt vor Verbreitung des Attentat-Videos von Christchurch

Archivmeldung vom 15.03.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.03.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Oliver Malchow, Kriminaloberrat GdP
Oliver Malchow, Kriminaloberrat GdP

Bild: GdP/Hagen Immel

Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Oliver Malchow, hat davor gewarnt, das im Netz kursierende Video von dem Attentat auf eine Moschee in Christchurch, Neuseeland, zu verbreiten. "Solche Videos sind durchaus dazu geeignet, andere Menschen zu solchen Taten zu animieren. Das Risiko, dass es Nachahmer geben könnte, ist dadurch höher", sagte Malchow der Düsseldorfer "Rheinischen Post".

"Niemand sollte Filmmaterial, das von solchen Attentaten im Netz kursiert, weiter verbreiten", so der GdP-Chef. Es enthalte Täterwissen, das für die Ermittlungsbehörden sehr wichtig sei. "Unabhängig von diesem Fall kann es Beschuldigten helfen, sich bezüglich verdächtigen Wissens mit Verweis auf Videos herauszureden. Es ist für die Polizei dann viel schwerer, ihnen exklusives Täterwissen nachzuweisen, wenn wegen der Videos jeder über das Wissen verfügen kann", sagte Malchow. Er sieht in dem Vorgehen, ein Attentat live ins Internet zu stellen, eine neue Form.

"Dass ein Attentäter eine Gewalttat live bei Facebook überträgt, ist ein offensichtlich neues Vorgehen", sagte Malchow. "Terrorismus will Angst und Schrecken in der Gesellschaft erzeugen und verbreiten. Mit sozialen Medien wie Facebook und Twitter geht das weltweit und unmittelbar." Er sehe momentan keine rechtliche Handhabe, wie man Livestreams regulieren könne.

Quelle: Rheinische Post (ots)


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