Deutschland vergibt 12.199 Blue Cards
Archivmeldung vom 23.12.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtBislang sind seit dem Start der Blue Card Mitte 2012 insgesamt 12.199 solcher Karten an hoch qualifizierte Fachkräfte aus Drittstaaten ausgegeben worden. Dies geht aus den neusten Daten des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hervor, die der "Welt" vorliegen.
Mitte 2013 waren es noch 10.000 gewesen. Das Innenministerium reagierte erfreut: "Mit mittlerweile deutlich über 12.000 blauen Karten EU werden die Erwartungen weit übertroffen. Die Blaue Karte EU erfreut sich sowohl bei Hochqualifizierten im Ausland als auch ausländischen Absolventen deutscher Hochschulen großer Beliebtheit", sagte ein Sprecher der "Welt".
Mitte 2013 waren allerdings ganze zwei Drittel der rund 10.000 Karten an hoch qualifizierte Ausländer vergeben worden, die sich ohnehin bereits im Land aufhielten. Sie veränderten lediglich ihren Aufenthaltsstatus. Wer von den 12.199 Empfängern der Blue Card bis Ende Oktober bereits in Deutschland war, hat das Amt noch nicht ausgewertet.
Die Wirtschaft reagierte etwas vorsichtiger: "Die Zahlen der Blue Card nach etwas mehr als einem Jahr sind ein guter Wert, der zugleich aber noch steigerungsfähig ist. Wir müssen die Erleichterungen bei der Zuwanderung noch stärker kommunizieren, ohne dabei die inländischen Potenziale zu vergessen", sagte Stefan Hardege, Arbeitsmarktexperte beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK), der "Welt".
Die Blue Card war am 1. August 2012 eingeführt worden, um hoch qualifizierte Fachkräfte außerhalb Europas nach Deutschland zu locken. Für die blaue Karte im Kreditkartenformat müssen ausländische Akademiker einen Arbeitsplatz mit einem Jahresgehalt von mehr als 46.400 Euro nachweisen. Zuvor lag die Schwelle bei 66.000 Euro. Bei der Zuwanderung von Nichtakademikern sieht es hingegen nicht so gut aus. Die erste Bilanz des Versuchs, die Zuwanderung beruflich qualifizierter Fachkräfte zu erleichtern, fällt schwach aus.
Seit Juli wird von der Bundesagentur für Arbeit eine sogenannte Positivliste erstellt, auf der Berufeoffiziell als Berufe mit erhöhtem Fachkräftemangel anerkannt werden. Sie soll ermöglichen, dass auch Fachkräfte ohne akademischen Abschluss schnell ins Land kommen können - Bewerber aus Drittstaaten, deren Qualifikation einer derer auf der Positivliste entspricht, müssen sich keiner gesonderten Bedarfsprüfung unterziehen. Die BA meldet nach Informationen der "Welt", dass nach einer Schätzung bisher lediglich 50 Bewerbern bestätigt worden sei, dass sie sich für einen der Berufe auf der Liste eignen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur