Startchancen-Programm für Brennpunktschulen läuft schleppend an
Das Startchancen-Programm für Brennpunktschulen läuft schleppend an. Das geht aus der Antwort des Bundesbildungsministeriums auf eine schriftliche Frage des bildungs- und forschungspolitischen Sprechers der Unionsfraktion, Thomas Jarzombek (CDU), hervor, über die die "Rheinische Post" in ihrer Donnerstagsausgabe berichtet.
Zum Stichtag 31. Dezember 2024 flossen demnach lediglich Bundesmittel in
Höhe von knapp 840.000 Euro für die Modernisierung von
Bildungseinrichtungen ab. Die geplante zehnjährige Förderung hat zum
Start des neuen Schuljahrs im August 2024 begonnen. Der Bund gewährt den
Ländern demnach allein für Investitionen in eine moderne Infrastruktur
jährlich 400 Millionen Euro - also 200 Millionen für das vergangene
halbe Jahr.
Jarzombek sagte mit Blick auf den früheren
FDP-Bundesfinanzminister: "Man kann sich nur die Augen reiben. Aus
Christian Lindners versprochener Bildungsmilliarde für das letzte Jahr
ist reine Luft geworden." Über Monate habe die Ampel-Regierung das
Startchancen-Programm als Lösung für alle Bildungsprobleme gefeiert:
"Spätestens jetzt zeigt sich, dass das Marketing sehr viel größer als
das wirkliche Handeln ist."
"Zum Ende der Legislaturperiode
müssen wir feststellen, dass über 99 Prozent der Mittel aus dem
Startchancen-Programm für moderne Bildungseinrichtungen nicht
abgeflossen sind." Der CDU-Politiker sagte, dass es bitter für die
Schüler sei, "dass das Geld nun für alles Mögliche andere verwendet
wird". Er fügte hinzu: "Es ist das Programm der verpassten Chancen."
In
der Antwort des Bundesbildungsministeriums wird der schleppende Start
wie folgt begründet: "Der Umfang und die Geschwindigkeit des
Mittelabflusses werden basierend auf den Erfahrungen mit anderen
Investitionsprogrammen langsam hochlaufen. Das hängt insbesondere mit
entsprechenden Planungsvorläufen im Bereich der Investitionen zusammen."
Was mit den nicht abgeflossenen Mitteln passiert, ist den Angaben
zufolge noch unklar. Dazu heißt es: "Die Höhe endgültig nicht
verausgabter Haushaltsmittel sowie die Entscheidungen über die
Bewirtschaftung werden Gegenstand der Haushaltsrechnung für das Jahr
2024 sein. Konkrete Angaben lassen sich dazu derzeit noch nicht machen."
Insgesamt
sollen über das Startchancen-Programm in zehn Jahren 20 Milliarden Euro
bundesweit in rund 4000 Brennpunktschulen fließen. Der Bund stellt
jährlich eine Milliarde Euro zur Verfügung und ebenso die Länder. Die
Idee hinter der Milliardenförderung ist, dass der Erfolg von Kindern an
Schulen künftig nicht mehr so stark vom Einkommen und Bildung der Eltern
abhängen soll wie bisher.
Quelle: dts Nachrichtenagentur