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Schwere Vorwürfe belasten Ameos-Klinikum Hildesheim

Archivmeldung vom 14.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
NDR Norddeutscher Rundfunk
NDR Norddeutscher Rundfunk

Häufige Fixierungen, überlastete Krankenpfleger, vernachlässigte Patienten - das psychiatrische Klinikum Ameos in Hildesheim ist nach Informationen des NDR Fernsehmagazins "Hallo Niedersachsen" mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Mehrere Beschäftigte und ehemalige Patienten berichten übereinstimmend von einer angespannten Personalsituation, die zu Lasten der Pflegequalität gehe.

Michael Frank, zuständiger Gewerkschaftssekretär bei ver.di in Niedersachsen: "Zum einen setzt Ameos schon seit drei Jahren vor allem Leiharbeiter auf freie Stellen in der Pflege. Das sind zurzeit 25 Prozent. Zum anderen ist es so, dass viele Bereiche durch eine hohe Krankheitsquote unterbesetzt sind und die Beschäftigten am Rande des Machbaren sind."

"Hallo Niedersachsen" liegen interne Beschwerdebriefe vor. Darin äußern sowohl Mitarbeiter als auch Patienten Befürchtungen, dass sich unter diesen Bedingungen psychiatrische Erkrankungen kaum heilen lassen.

In einem NDR Interview beschreibt unter anderem Yvonne Bernhardt, die im Ameos-Klinikum Hildesheim stationär behandelt worden ist: "Da wird zum Beispiel zu schnell fixiert. Wenn jemand Motz macht, dann wird er fixiert. Damit die ihre Ruhe haben. Die sind ja auch überlastet."

Die in Zürich ansässige Ameos-Gruppe erklärte auf Anfrage von "Hallo Niedersachsen" schriftlich, dass die beschriebenen Vorwürfe jeglicher Grundlage entbehrten. Die Klinik betreibe seit mehreren Jahren ein umfangreiches Qualitätsmanagementsystem. Auf konkrete Fragen wurde nicht geantwortet.

Norbert Mayer-Amberg, Vorsitzender des Psychiatrie-Ausschusses des Landes Niedersachsen, betont: "Gerade in psychiatrischen Kliniken, in denen es um Menschen geht, die in schweren existentiellen Krisen dort sind, ist es ganz wichtig, auf Menschen zu treffen, die im Umgang mit ihnen vertraut sind. Und das ist in einer Klinik, die mit vielen Mitarbeiterwechseln zu tun hat, natürlich immer ein Problem."

Quelle: NDR Norddeutscher Rundfunk (ots)

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