ROBIN WOOD startet Fotowettbewerb "Train Spotting" gegen Bahnprivatisierung
Archivmeldung vom 12.09.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.09.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Umweltorganisation ROBIN WOOD startet heute den Fotowettbewerb "Train Spotting" gegen die geplante Privatisierung der Deutschen Bahn. FotografInnen und GrafikerInnen -- Profis ebenso wie Amateure -- sind aufgerufen, ein von ROBIN WOOD gestaltetes Preisschild auf Zügen, Schranken, Bahnhöfen etc. anzubringen und abzulichten.
Auf dem
Schildchen steht, dass der Preis der Deutschen Bahn von 183 Milliarden
Euro auf nur noch 13 Milliarden Euro heruntergesetzt ist. Die besten
Fotos werden prämiert und im Rahmen der Kampagne "Bahn für Alle"
ausgestellt.
Mit dem Fotowettbewerb will ROBIN WOOD den Blick der Öffentlichkeit
darauf lenken, dass der Bund die Bahn weit unter ihrem tatsächlichen
Preis an der Börse verscherbeln will. Das Bruttoanlagevermögen der Bahn
beträgt nach Angaben aus dem Bundesverkehrsministerium derzeit rund 183
Milliarden Euro. Das sind die Kosten, die anfallen würden, wenn man das
Verkehrssystem neu errichten würde. Laut des vom Bundestag in Auftrag
gegebenen Primon-Gutachtens erwartet die Bundesregierung vom Börsengang
aber maximal 6,5 Milliarden Euro Einnahmen beim Verkauf der Hälfte des
Bahneigentums. Die andere Hälfte soll in der Hand des Bundes bleiben.
Das heißt: Der Preis der kompletten Bahn würde beim Börsengang mit nur
13 Milliarden Euro veranschlagt, 170 Milliarden Euro öffentlichen
Vermögens blieben auf der Strecke.
Dass die Bahn bereit ist, unter Wert zu verkaufen, zeigt das Beispiel
Aurelis, über das heute auch der Verkehrsausschuss des Bundestages
berät. Diese Immobilientochter der Deutsche Bahn AG ging in der
vergangenen Woche für nur 1,64 Milliarden Euro an den größten deutschen
Baukonzern Hochtief. Aurelis gehörten 30 Millionen Quadratmeter
Eisenbahnimmobilien, teils in hochpreisigen Innenstadtlagen, deren Wert
ExpertInnen auf rund vier Milliarden Euro schätzen.
"Das schnelle Geld aus dem Immobilienverkauf soll die Bahn für die Börse
attraktiv machen", so Monika Lege, Verkehrsexpertin von ROBIN WOOD. "Der
Aurelis-Deal liefert einen Vorgeschmack auf die geplante
Bahnprivatisierung, bei der Gemeineigentum für einen Spottpreis an
private Investoren gehen soll."
Wer am Wettbewerb teilnehmen will, kann sich einfach das Preisschild von
der ROBIN WOOD-Homepage (www.robinwood.de/german/verkehr/foto)
runterladen und ausdrucken. Dort stehen auch die Teilnahmebedingungen.
Einsendeschluss für die Fotos ist der 15. Oktober 2007. Zu gewinnen gibt
es u.a. eine BahnCard 50, einen Memory Stick im Holzgehäuse und DVDs mit
dem Film "Bahn unterm Hammer".
Train Spotting (zu deutsch sinngemäß: Eisenbahnzüge beobachten) ist eine
aus dem Englischen stammende Bezeichnung für das hobbymäßige Beobachten
und dokumentarische Fotografieren von Zügen.
Mit dem Fotowettbewerb unterstützt ROBIN WOOD das Bündnis "Bahn für
Alle".
ROBIN WOOD ist eine der Trägerorganisationen des Bündnisses. Die
Kampagne richtet sich gegen jede Form der Privatisierung der Bahn und
tritt ein für eine bessere Bahn in öffentlicher Hand.
Quelle: Pressemitteilung ROBIN WOOD