Zoll vollstreckte Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse wegen des Verdachts der Schwarzarbeit - Grenzen aber nicht kontrollierbar
Archivmeldung vom 03.07.2018
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Freigeschaltet durch André OttHeute durchsuchten Beamte des Hauptzollamtes Aachen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Bonn insgesamt 16 Wohnungen und Geschäftsräume in Nordrhein-Westfalen wegen des Verdachts der illegalen Beschäftigung und Schwarzarbeit im Bausektor. Die Durchsuchungsschwerpunkte lagen im Kölner und Euskirchener Raum, es waren jedoch auch Wohnungen in Duisburg, Dortmund, Krefeld und Mönchengladbach betroffen.
Im Rahmen dieser Maßnahmen wurden im Falle zweier Beschuldigter - Angehörige einer Großfamilie aus dem Kosovo - die vom Amtsgericht Bonn erlassenen Haftbefehle vollstreckt. Aufgrund einer bestehenden Gefährdungslage erfolgte der Zugriff bei einem der Beschuldigten durch die Spezialeinheit des Zolls - Zentrale Unterstützungsgruppe Zoll (ZUZ). In einer Wohnung wurden zudem zwei im Bundesgebiet illegal aufhältige Albaner angetroffen.
Zur Sicherung der bei den Straftaten entstandenen Schäden wurden Vermögensarreste in Höhe von über einer Million Euro erlassen, die heute in das Vermögen der Beschuldigten vollstreckt wurden. Hierzu wurden unter anderem zahlreiche Bankkonten "eingefroren". Eine erst kürzlich renovierte alte Villa eines Beschuldigten wurde mit einer Sicherungshypothek belastet sowie ein hochwertiger Porsche sichergestellt.
Vorangegangen waren umfangreiche Ermittlungen des Hauptzollamtes Aachen gegen die Beschuldigten, die über Jahre Schwarzarbeiter deutschlandweit einsetzten. Teil der Betrugsmasche war, kosovarische Staatsbürger mit falschen slowenischen, slowakischen oder rumänischen Ausweisen auszustatten und auf verschiedenen Baustellen einzusetzen.
Quelle: Generalzolldirektion (ots)