Niki Lauda hat seine Probleme selbst gelöst
Archivmeldung vom 03.05.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer ehemalige Formel-1-Pilot Niki Lauda ist nach eigener Aussage schon immer in der Lage gewesen, richtige Entscheidungen in schwierigen Situation zu finden. "Ich habe alle Probleme selbst gelöst. (...) Ich habe mich immer unabhängig von anderen gemacht", sagte der 63-Jährige dem "Zeit-Magazin". Über seinen schweren Unfall auf dem Nürburgring 1976, den er nur knapp überlebte, sagte Lauda: "Der Priester hatte mir schon die letzte Ölung erteilt, er stand neben mir, ohne mit mir zu reden, weil er gedacht hat, dass ich im Koma sei."
Auf die Frage, was ihm über all die Rückschläge in seinem Leben hinweggeholfen habe, sagte er: "In der Tiefe gerettet hat mich meine eigene Persönlichkeitsstruktur. (...) Ich konnte mir immer wieder Kraft holen aus meinem erdbezogenen und geradlinigen Denken." Auf die Frage "Mit anderen Worten, Psychologen sind für Sie überflüssig?", antwortete Niki Lauda: "Jawohl."
Niki Lauda geht mit Lufthansa hart ins Gericht
Der frühere Formel-1-Rennfahrer und Airline-Gründer Niki Lauda ist mit der Lufthansa hart ins Gericht gegangen. Lauda erklärte im Gespräch mit dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe), dass höhere Kerosinpreise, zusätzliche Steuern und neue Wettbewerber für die Lufthansa klar vorhersehbar gewesen seien. "Man hätte sich nur zum richtigen Zeitpunkt überlegen müssen, wie man auf diese zu erwartenden Veränderungen reagiert", betonte der ehemalige Rennfahrer.
Lauda, Gründer von Fly Niki und Lauda Air, kritisiert insbesondere die vielen Zukäufe der Lufthansa. In der Vergangenheit habe es in der Branche genug Beispiele dafür gegeben, dass sich diese Strategie am Ende nicht auszahle. "Deshalb überrascht es mich immer wieder, dass diese Fehler trotzdem passieren", sagte der Österreicher. Völlig überflüssig sei beispielsweise der Kauf von Austrian Airlines vor drei Jahren gewesen. "Ich habe bis heute nicht verstanden, warum es diese Übernahme überhaupt gegeben hat", kritisierte Lauda. Der Lufthansa-Konzern habe ein viertes Drehkreuz in Wien überhaupt nicht gebraucht. Frankfurt, München und Zürich seien völlig ausreichend. Reicht der neue bei Austrian Airlines verordnete verschärfte Sparkurs nicht aus, sollte die Lufthansa am besten über einen Verkauf der Wiener Tochter nachdenken.
Lauda warnte zudem davor, im gesamten Konzern "an der falschen Stelle" zu sparen und etwa auf einigen Verbindungen die Erste Klasse herauszunehmen. Einsparungen dürfe es nur dort geben, wo es der Kunde nicht bemerke. Andernfalls drohe eine Abwanderung zur Konkurrenz, so Lauda.
Quelle: dts Nachrichtenagentur