Salafistenszene in Deutschland wächst langsamer
Archivmeldung vom 15.11.2018
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Freigeschaltet durch André OttDie Salafistenszene in Deutschland wächst weiter, aber erstmals seit Jahren deutlich langsamer. Statt der üblichen Zunahme um mehr als 1000 Personen pro Jahr sei 2018 nur noch ein Anstieg um einige hundert zu beobachten, heißt es im Verbund der Verfassungsschutzbehörden. Aktuell sei von 11.300 Salafisten auszugehen. Ende 2017 hatte das Bundesamt für Verfassungsschutz der Szene der härtesten und oft gewaltorientierten Islamisten 10.800 Personen zugerechnet.
2016 waren es 9700 Salafisten, 2015 insgesamt 8350. Es sei jetzt zunächst nur noch ein langsamer Anstieg zu erwarten, sagen Verfassungsschützer. Dass die Dynamik nachlässt, zeigt sich auch in Nordrhein-Westfalen, einer der Hochburgen der Szene. Die Szene sei hier 2018 nur noch um 100 Personen auf 3100 gewachsen, sagte der Leiter des Verfassungsschutzes NRW, Burkhard Freier, dem Tagesspiegel (Freitagausgabe). Ein Grund sei die militärische Niederlage der Terrormiliz "Islamischer Staat" in Syrien und Irak. Die "Zugkraft" des IS lasse nach, seine "Wirkung als Ideenmaschine" für Salafisten werde geringer. Freier betonte, auch staatliche Repression habe die Szene in die Defensive gedrängt. Mehrere Organisationen wurden verboten, einflussreiche Anführer sitzen in Haft. Damit sei die Propaganda der Salafisten stark geschwächt, sagte Freier.
Quelle: Der Tagesspiegel (ots)