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Maler Lüpertz: Kein Bild eines lebenden Künstlers ist 20 Millionen wert

Archivmeldung vom 28.02.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.02.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der deutsche Maler Markus Lüpertz kritisiert im Interview mit WELTKUNST Markt und Moden der Kunstwelt. Statt Geldwert der Kunst als Qualitätskriterium fordert er die Rückbesinnung auf Werte, die aus Kontroversen entstehen: "Die Leute kennen doch nur noch Werte, die sich auf das eigene Ich beziehen."

Dies schade vor allem der Kunst und ihrer Betrachtung. Mittlerweile gelte nur noch der hochdotierte "Kunstmarkt-Star als guter Künstler", wie etwa Jeff Koons und Damien Hirst. "Es gibt keinen lebenden Künstler, dessen Bild 20 Millionen wert ist. Das enthebt das Bild jeglicher Kritik", sagt Lüpertz.

Auf dem Kunstmarkt spiele er selbst keine Rolle mehr: "Ich habe vielleicht eine gewisse Popularität, einen Ruhm, der sich aber mehr auf bestimmte Verhaltensweisen von mir bezieht, als auf meine Bilder." Seine Skulpturen erzeugten Aggressionen "wie bei keinem anderen Künstler".

Das Hauptproblem der heutigen Zeit sei Langeweile: "Der Friede ist nichts für Werte. Wir haben schon zu lange Frieden gehabt. Das macht die Leute fix und fertig." Werte entstünden nur aus Kampf und Krieg, aus Sieg und Niederlage. In der derzeitigen Krise sieht Lüpertz aber auch eine Chance: "Wenn es uns gelänge, in der Krise und durch sie wieder Werte zu entdecken, die in der Qualität von Kunst wurzeln und mit Begeisterung für sie zu tun haben, dann wäre schon etwas gewonnen."

Quelle: DIE ZEIT

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